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Berlin: Drohung gegen Rabbiner

Chaim Rozwaski erhielt anonymen Brief mit Asche

Wieder ein antisemitischer Vorfall in Berlin: Der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde, Chaim Rozwaski, hat gestern per Post einen anonymen Brief mit den Worten „Lüge wird Wahrheit – Holocaust II“ erhalten. In dem Kuvert befand sich auch eine kleine Tüte mit einer schwarzen Substanz, vermutlich Asche. Der 67 Jahre alte Rabbiner reagierte empört: Er habe als Kind den Holocaust überlebt und müsse nun erleben, „wie sehr der Antisemitismus in Deutschland wieder gewachsen ist“. Als die Wehrmacht die Sowjetunion überfallen hatte, wurde Rozwaski mit seiner Familie in ein weißrussisches Ghetto gepfercht. Er konnte fliehen und versteckte sich in den Wäldern. Der vor viereinhalb Jahren aus den USA nach Deutschland gekommene Rozwaski ist schon öfter angepöbelt worden. Wiederholt hätten ihn arabisch aussehende Jugendliche beschimpft, sagte er. Rozwaski zog sich Ende 2001 auch den Hass der NPD zu. Der Vorsitzende der rechtsextremen Partei, Udo Voigt, drohte ihm mit einer Strafanzeige. Rozwaski hatte, wie viele Berliner, gegen einen geplanten NPDMarsch durch das einst von vielen Juden bewohnte Scheunenviertel protestiert. Die Polizei bezeichnete den aktuellen Vorfall am Abend als „äußerst bedauerlich“. Der Staatsschutz nahm die Untersuchungen auf. fan

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