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Der Favorit. Acht Nominierungen für den Europäischen Filmpreis konnte „Melancholia“ auf sich vereinen. Auch Regisseur Lars von Trier und Schauspielerin Kirsten Dunst stehen auf der Liste der potentiellen Preisträger. Foto: pa/dpa

© picture alliance / dpa

Berlin: Dunst im Tempodrom

In Berlin wird der Europäische Filmpreis verliehen. Viele Stars werden erwartet – aber kommen sie auch?

Gut möglich, dass an diesem Samstagabend, ersatzweise für Regisseur Lars von Trier, wieder ein Wohnwagen auf die Bühne geschoben wird, auf der dann die Gala zum Europäischen Filmpreis zelebriert wird. So haben es die Veranstalter jedenfalls 2003 bei der Feier in der Treptower Arena gehalten, bei der „Dogville“ zwar zwei Auszeichnungen erhielt, der von Flugangst geplagte, daher meist im Campingwagen reisende Regisseur Berlin aber fernblieb.

Auch diesmal gab es bis Dienstag keine Zusage des Dänen, immerhin auch keine Absage. Und dabei könnte es sich für Lars von Trier durchaus lohnen: Mit acht Nominierungen, darunter für den besten Film und die beste Regie, ist „Melancholia“ der Favorit.

Doch egal ob er kommt oder nicht: Ab 18 Uhr wird den Zaungästen am roten Teppich vor dem Tempodrom – und ab 19.30 Uhr auch den rund 1000 Gästen im Betonzelt am Anhalter Bahnhof – einiges an Filmglamour geboten. Zwei Preisträger stehen schon fest: Regisseur Stephen Frears wird fürs Lebenswerk geehrt, zu dem unter anderem „The Queen“ gehört. Der Film steht daher bereits am Freitag, 18 Uhr, im Mittelpunkt einer kleinen Filmgala in der Astor Film Lounge, Kurfürstendamm 225, samt Gespräch mit dem Regisseur (Kaufkarten im Kino).

Zweiter Lebenswerk-Preisträger ist der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen, international bekannt seit seiner Rolle als James Bonds Gegenspieler Le Chiffre in „Casino Royale“. Die Nachricht von der Ehrung hatte er in der südfranzösischen Region Languedoc auf dem Set von „Michael Kohlhaas“ erhalten, einer ins Frankreich des 16. Jahrhunderts übertragenen Adaption des Kleistschen, tief in der Berliner Geschichte (Kohlhasenbrück!) verwurzelten Stoffes. Bruno Ganz spielt darin einen Gouverneur, der Kohlhaas erst freundschaftlich verbunden ist, dann ihn verfolgt – auf der Filmpreisgala dürften beide Schauspieler sich wiedersehen.

Nicht nur Lars von Trier lässt sich mit der Bestätigung seiner Teilnahme Zeit, so bleibt die Spannung, welche Stars denn nun den Weg nach Berlin finden, erhalten. Kandidatinnen sind die Stars Kirsten Dunst und Charlotte Gainsbourg, nominiert sind auch Colin Firth („The King’s Speech“) und Regisseur Tom Hooper, Michel Piccoli („Habemus Papam“), Tilda Swinton („We Need To Talk About Kevin“) und Regisseur Aki Kaurismäki („Le Havre“). Zum Kommen verpflichtet sind die Laudatoren, darunter Moritz Bleibtreu, Karoline Herfurth, Nina Hoss, Sibel Kekilli, Alexandra Maria Lara, Heike Makatsch und auch August Diehl. Ebenso Pflicht ist die Anwesenheit von Wim Wenders als Präsident der European Film Academy, von Bernd Neumann als Kulturstaatsminister und natürlich von Anke Engelke als Berlinale-gestählte Moderatorin. Als weitere Gäste zugesagt haben Anouk Aimée, Stellan Skarsgård, Marjane Sartrapi, Martina Gedeck und Katja Riemann. Da wäre es wohl zu verkraften, wenn der Wohnwagen wieder leer bleibt.

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