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Berlin: Durchblick am Dach: Die Bahn leistet sich eine 700000-Euro-Putzhilfe

Die Bahn setzt auf Durchblick – zumindest, was das Glasdach des Spandauer Fernbahnhofs betrifft. Ab sofort reinigen vier ferngesteuerte Roboter die gewölbte Fläche.

Die Bahn setzt auf Durchblick – zumindest, was das Glasdach des Spandauer Fernbahnhofs betrifft. Ab sofort reinigen vier ferngesteuerte Roboter die gewölbte Fläche. Denn das klappt von Hand nicht – was die Bahn erst nach Fertigstellung der Station im Jahr 1998 bemerkt hat. Fünf Jahre tüftelte die Hamburger Spezialfirma Glafa an einer Lösung des Problems – und erfand Spezialfahrzeuge. Die Bahn lässt sich die kleinen Helfer nach Angaben ihres Sprechers Gisbert Gahler 700000 Euro kosten. Die funktionieren freilich nur am Spandauer Dach. Wie das des Hauptbahnhofs sauber zu bekommen ist, weiß man noch nicht.

„Wir haben es hier mit der intensivsten Verschmutzung zu tun, die es auf Dächern gibt“, sagt GlafaGeschäftsführer Thomas Weisse. Metallstaub, der durch den Brems- und Oberleitungsabrieb entsteht, aus dem Bahnhof geweht wird und dann auf das Dach hinabrieselt, bildet in Verbindung mit Feuchtigkeit eine rötlich-braune Schicht, die das Glas undurchsichtig macht. Deshalb lässt man Roboter, „Topliner“ genannt, die Stahlträger der Glasbögen entlangfahren. Sensoren und Magnete verhindern, dass sie abstürzen. Von den Wägelchen aus bewegen sich Waschköpfe über das gewölbte Glasdach. Zwei rotierende Walzenbürsten entfernen mit Wasser, das mit Hochdruck auf das Dach gepresst wird, den Schmutz.

Rund 150 Quadratmeter Fläche schafft ein Gerät pro Stunde. Die Gesamtfläche am Spandauer Bahnhof – etwa 18000 Quadratmeter – ist innerhalb von zwei bis drei Wochen sauber. Zweimal pro Jahr sind solche Aktionen nötig. Per Hand würde die Reinigung die fünf- bis sechsfache Zeit dauern und müsste doppelt so oft wiederholt werden. du-

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