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Berlin: Duschgel, Seife und neue Tresore

Die Zahl der Überfälle auf Schlecker-Filialen steigt – jetzt macht der Konzern seine Läden sicherer

Der Konzern Schlecker hat die meisten seiner 420 Filialen in Berlin und im Umland sicherer gemacht. Dennoch ist die Zahl der Überfälle bislang im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In diesem Jahr gab es bereits mehr als 50 Überfälle auf Märkte des Discounters. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum wurde von Rossmann nur eine Filiale überfallen.

Dabei ist das Risiko für die Täter hoch, bei einem Überfall erwischt zu werden: Im vergangenen Jahr wurden 32 der 48 Tresor-Überfälle auf Schlecker aufgeklärt. Das gab die Polizei gestern bekannt.

Die neuen Tresore, die Schlecker nun nach und nach eingebaut hat, haben zwei getrennte Kammern, so dass die Angestellten auf eingeworfene Beträge keinen Zugriff mehr haben. Das Geld wird von Sicherheitsunternehmen abgeholt. Zudem wurden bereits mehr Videokameras installiert. Damit ist Schlecker einer Forderung der Polizei weit umfassender nachgekommen als erwartet.

Wie berichtet, hatte Anfang 2005 ein leitender Ermittler des Landeskriminalamt im Tagesspiegel die Sicherheitsmaßnahmen der Kette scharf kritisiert. Denn die Kripo sah es als Einladung für Kriminelle, dass die Tresore keine Zeitschaltung haben und sich mit nur einem Schlüssel öffnen lassen – den die Kassiererin in der Tasche hat. Andere Discounter-Ketten hatten ihre Filialtresore mit einem Zeitschloss gesichert oder einer Verriegelung, die nur vom Geldboten geöffnet werden kann. Anschließend hatte ein Gespräch zwischen dem Leiter des Landeskriminalamtes, Peter-Michael Haeberer, und der Konzernleitung von Schlecker stattgefunden, in dem das Unternehmen zusicherte, 30 bis 40 besonders gefährdete Filialen zu sichern.

Die Kriminalpolizei vermutet, dass derzeit zwei Banden für viele Überfälle verantwortlich waren. Zwei weitere Banden hat das Raubdezernat in diesem Jahr bereits geschnappt.

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