zum Hauptinhalt

EHEC: Verdächtige Gurken auch in Berlin

Gurken aus einem EHEC-verdächtigen Gemüsebetrieb in Spanien sind nach Informationen des Tagesspiegels auch nach Berlin und Brandenburg geliefert worden. Laut europäischem Schnellwarnsystem gab es zwei Gurkenlieferungen, es läuft jetzt eine Rückrufaktion.

Berlin - Am 12. Mai wurden 676 Kilogramm, rund 2000 Gurken, an einen Betrieb in Mitte geliefert, der die Ware an Händler in Berlin und Brandenburg verteilte. Am 20. Mai gingen möglicherweise kontaminierte Gurken an Läden in den Berliner Bezirken Pankow, Reinickendorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg.

Nach Auskunft der Sprecherin der Berliner Senatsgesundheitsverwaltung, Regina Kneiding, ist das Gemüse vermutlich bereits verzehrt, die Aktion zur Vernichtung läuft aber dennoch. Da es in Berlin keinen hohen Anstieg bei EHEC- und HUS-Fällen gegeben habe und fünf der sechs Berliner Patienten mit HUS-Symptomen in Norddeutschland waren, seien die Berliner Lieferungen wohl nicht mit dem EHEC-Erreger infiziert. Hundertprozentige Gewissheit gebe es aber nicht.

Während die Zahl der Neuinfektionen in Hamburg leicht rückläufig ist, starben erstmals zwei Patientinnen außerhalb Norddeutschlands an der schweren HUS-Durchfallerkrankung. Es handelt sich um zwei ältere Frauen aus Ostwestfalen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern starb eine Frau, die Zahl der EHEC-Todesfälle stieg bundesweit auf mindestens 14.

Angesichts der vielen schweren Verläufe sieht das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin „keinen Anlass zur Entwarnung“. Die Quelle der Infektionen sei möglicherweise weiter aktiv, sagte RKI-Chef Reinhard Burger nach einem Krisentreffen mit Bundes- und Landespolitikern. Die deutschen Behörden empfehlen, Gurken, Salat und Tomaten derzeit nicht roh zu verzehren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false