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KÜNSTLERPAAR. Sibylle Szaggars Redford, 55, und ihr Mann Robert, 76 - bekannt als Schauspieler, Produzent, Regisseur und Umweltschützer.

© DAVIDS/Dummer

Ehrensache-Porträt: „Ich begleite ja an sich meine Frau zur Vernissage, aber gern sage ich etwas zu meinem Engagement“

Auch Hollywood-Star Robert Redford ist gesellschaftlich engagiert - und erzählt dem Tagesspiegel, wie er junge Filmemacher fördert.

Hollywood in der Fasanenstraße: Die Künstlerin Sibylle Szaggars Redford und ihr Mann Robert sind zu Gast in der Galerie Monet, die Malerin stellt hier ihre Bilder aus. Farbenfroh sind sie, andere erinnern an Batiken. Szaggars Redford hielt dafür die Papierbögen in den Regen, der in die Hochwüste in New Mexiko tropfte. Eigentlich begleite er heute seine Frau, sagt Robert Redford: „Es ist ihr Tag.“ Aber als er von der Zeitung hört und ihrer Seite zu gesellschaftlichem Engagement, nimmt er sich Zeit. „Gern erzähle ich etwas von meinem Engagement für junge Filmemacher. Wissen Sie, ich war in meinem Leben an den Punkt gekommen, wo ich fühlte: Ich habe Erfolg, all der Einsatz zahlt sich in aus – und ich möchte das gerne zurückgeben. Es fühlt sich gut an, das zu tun. Ich will jungen Leuten, die das möchten, dabei helfen, den gleichen Weg einzuschlagen wie ich.“ So hat er Anfang der 1980er Jahre die Sundance-Initiative für Macher von Independent-Filmen und andere Künstler begründet. „Ich lade sie auf mein Grundstück in Utah ein, damit sie ihre Filme zeigen können, sich kennenlernen und vernetzen können.“ Robert Redford setzt dabei auf „learning by doing“, er will das Selbstverständnis unabhängiger Filmemacher fördern und auch die in Hollywood noch unterrepräsentierten Frauen im Beruf des Regisseurs oder Produzenten. In den Jahren 1985/86 wurde das Sundance Film Festival „internationaler, es kamen junge Kreative aus Israel dazu, aus Indien, aus Deutschland“. Redford lächelt, „ich war 1964 schon in Deutschland, da habe ich mich in das Land verliebt“. All die Einflüsse, auch sie machen sein Sundance Institut zu der Nonprofit-Organisation, für die er einen Ehren-Oscar erhielt. Und noch etwas ganz anderes, unerwartetes ergab sich über sein Engagement. „Ich habe über Sundance auch meine Frau kennengelernt.“ Sie stammt aus Hamburg. Beide teilen die Leidenschaft für Kunst und Kultur, „Ende der 1950er Jahre habe ich mich selbst in der Kunst ausprobiert, in Italien und Frankreich. Aber mein Weg ging dann ja in eine andere Richtung und ich wurde Schauspieler“. Einen Mentor habe er selbst nicht gehabt. Redford zeigt auf eines der Kunstwerke. „Ich war dabei, als sie dieses Bild gemalt hat, der Galerist Lambert Monet hat es schön ausgeleuchtet, das alles wirkt regelrecht flüssig.“ Nun sei es wieder an der Zeit für die Kunst seiner Frau, die schon in Monaco ausgestellt habe und in Santa Fe. „Aber einen Moment noch, könnte Sie bitte die Namen für die Autogrammwünsche der Kinder buchstabieren?“. Lara, für Mama und Papa. Und Dennis bittet für seinen Dad um ein Autogramm.

Galerie Monet, Fasanenstraße 29, Charlottenburg, noch bis 20. Dezember, Di-Fr 14 bis 19 Uhr, Sa 11 bis 16 Uhr.

Infos zu Sundance und Fundraising dafür: www.sundance.org

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