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Berlin: Ein Ausweg für werdende Mütter

Grüne für Legalisierung anonymer Geburten

Um die Tötung neugeborener Kinder zu verhindern, setzen sich die Grünen für die Legalisierung anonymer Geburten ein. Das Risiko für solche Taten würde verringert, wenn es neben den Babyklappen für Mütter die Möglichkeit der legalen anonymen Geburt gäbe, sagt Irma Franke-Dressler, Landesvorsitzende der Grünen. Diese sind bisher in Deutschland verboten. Bei der anonymen Geburt hat die betroffene Frau die Möglichkeit, in einer Kinderklinik zu entbinden, ohne ihren Namen nennen zu müssen oder weitere Daten anzugeben. Das Baby kommt später in eine Pflegefamilie.

Der jüngste Fall einer Neugeborentötung hatte sich im April in Köpenick ereignet. Die Leiche des Kindes wurde in einem Rucksack im Wald gefunden. Die Legalisierung anonymer Geburten, wie sie in Frankreich seit Jahrzehnten möglich sind, sei in Deutschland überfällig, sagt auch Klaus Vetter, Chef der Geburtsmedizin am Vivantes-Klinikum Neukölln. In Berlin würden jährlich etwa 25 Kinder in der Babyklappe abgegeben, 25 weitere, so schätzt er, „verschwinden oder werden tot aufgefunden“.

Die Grünen veranstalten am kommenden Mittwoch ein Symposium zum Thema „Anonyme Geburt legalisieren“, um über die rechtlichen, medizinischen und ethischen Grundlagen zur anonymen Geburt zu informieren und lädt Interessierte ein, daran teilzunehmen. Dabei sein werden neben Ärzten und Politikern auch die evangelische Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann. Nach der Sommerpause solle das Thema im Bundestag diskutiert werden, so Grünen-Politikerin Franke-Dressler. liv

Symposium am 25. Juni, 13 bis 18 Uhr, GLS-Campus, Kastanienallee 82. Anmeldung nicht erforderlich.

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