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Berlin: Ein Becher heiliges Wasser aus Mekka

Tag der offenen Tür in islamischen Gotteshäusern – auch Mevlana Moschee lud ein

Im Hof geleiten einen junge Männer zum Haupteingang – bitte Schuhe ausziehen. Dann gibt es eine Rose für den Gast. Die Blume ist hier, in der Mevlana Moschee an der Skalitzer Straße 131 in Kreuzberg, mehr als ein Symbol der Liebe. „In der islamischen Mystik ist die Rose ein Zeichen für den Propheten Mohammad“, sagt die 19jährige Abiturientin Nazli Delikaya.

Am Tag der Deutschen Einheit gibt es seit 1997auch den bundesweiten Tag der offenen Moscheen. In Berlin machten ein Dutzend der knapp 100 islamischen Gotteshäuser mit, und es kamen mehr Besucher als 2004, sagt Burhan Kesici von der Islamischen Förderation.

Mevlana Moschee – der Name ist zum Synonym für den „Hassprediger“ Yakup T. geworden, der sich beleidigend über Deutsche geäußert hatte. Gestern hieß es, die meisten der rund 5000 Gemeindemitglieder verurteilten die Äußerungen. Der Mann habe womöglich „selbst erlebte rassistische Erfahrungen rausgelassen“.

Doch am Montag ging es um die Lehre des Islam, um das, was die Mehrzahl der 250 000 in Berlin lebenden Muslime vertritt. „Ich wusste nicht, dass die Frau laut Koran doch viele Rechte hat“, sagte ein Mann aus Reinickendorf nach dem Ausstellungsrundgang, „und dass Jesus als Prophet Allahs gilt“. Und dann wurden Kanzel und Gebetsnische erklärt, Suren gesungen, Feigen und Becher mit heiligem Wasser aus Mekka verteilt. (Infos zu Moschee-Führungen: Tel. 6923872).kög

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