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Berlin: Ein Berliner Händler bietet EU-kontrollierte Ware billiger an

Die Zahlen sprechen für sich. 40 Tonnen Kaviar werden in diesem Jahr Deutschland erreichen, 1996 waren es noch doppelt so viel.

Die Zahlen sprechen für sich. 40 Tonnen Kaviar werden in diesem Jahr Deutschland erreichen, 1996 waren es noch doppelt so viel. Die meisten der heute noch lebenden Störarten gelten als bedroht, und die EU hat deshalb strenge Importkontrollen verhängt. Das Kilogramm der teuersten Sorte, Beluga, kostet inzwischen um die 3000 Mark, sofern es überhaupt noch in den Handel kommt; portioniert liegt der Preis noch viel höher. Dennoch werden wegen in den letzten Tagen des Jahres 1999 in Deutschland erhebliche Mengen auf den Tisch kommen.

Klar, dass dabei gewaltige Handelsspannen locken und krumme Touren geradezu provozieren. Der Zoll zieht ständig gefälschte und verdorbene Ware aus dem Verkehr. Der einzige Weg für den echten Kaviar-Liebhaber liegt auf der Hand: Aus Umwelt- wie aus Gesundheitsgründen kommt nur der Kauf beim seriösen Einzelhandel in Betracht, der seine Ware aus EU-kontrollierten Importen beschafft. Diese Ware wird gegenwärtig vor allem aus dem Iran bezogen, wo staatliche Behörden anders als in Russland eine strikte Kontrolle ausüben. Der Handel läuft überwiegend über das Staatsunternehmen Shilat, das die Störe mit kleinen Booten fangen lässt - schwimmende Fabriken gibt es nicht.

In der Berliner Spitzengastronomie ist der Kaviarverbrauch in den letzten Jahren aus einem einfachen Grund enorm angestiegen. Der iranische Kaviarspezialist Reza Koroji, Vertragspartner von Shilat, hat sich in Berlin niedergelassen und versorgt praktisch alle Top-Köche. Im soeben erschienenen Adlon-Kochbuch ist er sogar im Gespräch mit Karlheinz Hauser zu sehen ... Wichtig für kostenbewusste Amateure ist aber vor allem, dass Koroji auch kleine Mengen von 50 Gramm aufwärts auch an Privatleute verkauft und dabei äußerst günstige Preise bietet: 125 Gramm der goldfarbenen, geschmacklich besten Sorte Imperial kosten gegenwärtig 245 Mark. Und, im Millenniumswahn nicht unwichtig, er verspricht, dass die Vorräte frischer Ware bis Silvester reichen werden.Rheinbabenallee 14, Tel. 8972 3555

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