zum Hauptinhalt

Berlin: Ein bisschen wie Knut – nur in Schwarz-Weiß

Millionen Kinogänger kennen den Filmbären, ein echter trägt seinen Namen. Und Hape Kerkeling mischt wieder mit in „Kung Fu Panda 2“

So eine Panne! Ausgerechnet an diesem Dienstag bleibt Panda Po unsichtbar. Sonst soll er doch täglich, von Montag bis Freitag, Punkt zehn Uhr auf Sendung gehen. Dann wird drüben im Zoo von Atlanta die Webcam eingeschaltet, und alle Bärenfreunde dieser Welt können zuschauen, was der kleine Panda-Junge und die drei Alttiere wieder so treiben. Diesmal aber: „Panda Cam is offline.“

Po? Das spricht man „Pou“ aus, aber das weiß eigentlich die halbe Welt, mindestens. Po, das war der knuddelig-gefräßige Held aus „Kung Fu Panda“, dem Animationsvergnügen von 2008, das weltweit 633 Millionen Dollar einspielte. Und daher heißt so nun also auch der Panda, der am 3. November im Zoo von Atlanta geboren wurde und dort offenbar so etwas ist wie Knut in Schwarzweiß. Genau 100 Tage war er alt, als er seinen Namen erhielt, das ist Tradition in China. Sagt jedenfalls Jack Black, und der muss es ja wissen. Schließlich hatte man ihn extra zur Bärentaufe hingeflogen – als den Mann, der Po, dem „Kung Fu Panda“, die Stimme lieh.

Am Dienstag war der auf Komisches spezialisierte Schauspieler wieder einmal in Berlin, um abends am Potsdamer Platz die deutsche Premiere von „Kung Fu Panda 2“, der in 3-D gedrehten Fortsetzung des fernöstlichen Abenteuers, mitzufeiern, gemeinsam mit Hape Kerkeling als Pos deutsche Stimme, Ralf Schmitz (Meister Crane), Cosma Shiva Hagen (Meister Viper) und Bettina Zimmermann (Meister Tigress). Vor drei Jahren waren Black und Kerkeling bereits zur Premiere von Teil 1 gekommen, damals im Cinestar. Diesmal nun lag der rote Teppich auf der anderen Seite der Potsdamer Straße vor dem Cinemaxx, über den am Abend allerlei deutsche Prominenz schritt, darunter GZSZ-Aussteigerin Susan Sideropoulos.

Am Nachmittag hatten sich die Schauspieler noch im Hotel de Rome am Bebelplatz Löcher in den Bauch fragen lassen, da ging es natürlich auch um den Bären von Atlanta. Ein für den Film wenig hilfreicher PR-Gag, wie Jack erzählte. Dabei hatte er sich Tolles davon versprochen. Heiße es nicht, man sei eins mit dem Universum, wenn man solch einen kleinen Panda an die Brust drücke. Milliardäre lassen sich das einiges kosten, er sollte das gratis bekommen? Hat nicht geklappt. Der Panda lasse sich nicht gerne streicheln, geschweige denn umarmen, werde sich mit scharfen Krallen zu wehren wissen. Das wirkte: „Ich sah auf den Filmen wie ein Feigling aus.“

Ein Erzkomödiant, dieser Panda-Jack, der der kleinen Journalistenrunde eine 30-minütige Spezialprobe seines Könnens lieferte, nebenbei auch gleich sein Geschick bewies, unerwünschte Neugier mit einem Witz zu parieren. Erinnerungen an Fehler, Dinge, die er gerne ändern würde? Ja, die gab es, da war er neun, es war während einer Schulstunde. Er musste dringend, die Lehrerin ließ ihn nicht gehen, und da hat er sich eben in die Hose gemacht. „Wenn ich das noch mal anders machen könnte: Ich würde sagen, ich gehe jetzt pinkeln, und dann würde ich gehen.“

Auch Hape Kerkeling hatte Geheimnisse zu bieten, wenn auch nicht so anrüchige. Wie man einen gefräßigen Panda, der sich gerade vollstopft, akustisch darstellt? Auf keinen Fall dadurch, indem man sich vollstopft. „Wenn man tatsächlich isst, dann klingt es unästhetisch und es klingt nicht wie Essen. Es klingt eigentlich nur wie Essen, wenn man sich ein Frotteehandtuch in den Mund stopft – das ist sehr eklig, aber es klingt so.“ Doch ob mit oder ohne Handtuch: Das Synchronisieren hat seine Reize. „Der Reiz liegt darin, dass ich nicht die Mimik und die Gestik vorgeben kann, sondern ich habe mich nach dem zu richten, was jemand anders entwickelt hat. Also versuche ich, mich da hineinzufinden, und versuche dann trotzdem immer noch, meinen eigenen Ausdruck zu finden.“ Man orientiere sich dabei am Original, „aber ich würde sagen, 30 Prozent ist dann immer noch eigener Ausdruck, das ist im übrigen auch gewünscht.“

Ob der Film eine Art Lehre besitze? Ja, Kerkeling sieht das so: „Man sollte im Jetzt leben. Was ich jetzt tue, jetzt denke, jetzt sage, jetzt fühle, ist wichtig, und damit bestimme ich das, was in der Zukunft passieren wird. Das klingt banal, für mein Gefühl ist es das aber nicht.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false