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Berlin: Ein erstklassiger Tag

Seit gestern hat Berlin 27000 neue Erstklässler. Die Schulen wünschen sich Eltern, die mithelfen

Seine Mutter sagt, Jans älterer Bruder hätte als Schulanfänger nie so einen Ranzen bekommen, grauschwarz, mit einem Roboter-Totenkopf drauf. Sein Pech, er war eben vier Jahre zu früh dran. Er, Jan, hat den Ranzen. Weil er ihn wollte, un-be-dingt. Und eine Riesen-Schultüte hat er auch. Gestern wurde Jan Goldmann eingeschult. „Endlich“, sagt er und dass er in den vergangenen Tagen ganz schön aufgeregt war – wie die gesamte Familie. An der Fritz-Karsen-Schule in Britz ist Jan einer von 72 neuen Erstklässern, in Berlin einer von 27000. Macht 27000 erste Schultage und mindestens 270000 nervöse Menschen in Berlin – jedenfalls wenn die Karsen-Schule ein Maßstab für die Anteilnahme der Familien ist.

Jan wird viel ruhiger, als klar ist, dass er für die Feier in der Turnhalle einen Platz in der ersten Reihe hat. Erst recht, als seine Freunde, die auch an der Schule sind, seinen Ranzen cool finden. Danach beginnt in seiner Klasse, der 1.2, die erste Schulstunde. Ihre Schultüten machen die 24 Erstklässer erst danach auf.

Auch die Eltern der Berliner Erstklässer bekamen gestern etwas geschenkt – vom Bildungssenator. Sie erhielten braune DIN-A4-Umschläge mit dem neuen Schulgesetz. Außerdem geben die Senatsverwaltung und der „Arbeitskreis Neue Erziehung“ Tipps, wie Eltern die ersten Schuljahre ihrer Kinder sinnvoll begleiten könnten.

Die Grundstufen-Leiterin der Karsen-Schule sagt: „Wir brauchen Eltern, die in unserer Caféteria aushelfen oder Lese-Omas für den Unterricht.“ Oder jemanden wie Jans Mutter. Zusammen mit einer anderen Mutter hat sie mit den Zweitklässlern die Lieder und Tänze für die Eröffnungsfeier einstudiert. mne

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