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Berlin: Ein Jahr

Von Gerd Nowakowski Wegen Entsetzens geschlossen – nein, das ist Berlin am Jahrestag der Terroranschläge nicht, trotz des heutigen Gedenkens an vielen Orten der Stadt. Vor einem Jahr entsprach dagegen das ins Schaufenster eines Buchladens gehängte Schild dem allgemeinen Gefühl der Hilflosigkeit und der Trauer.

Von Gerd Nowakowski

Wegen Entsetzens geschlossen – nein, das ist Berlin am Jahrestag der Terroranschläge nicht, trotz des heutigen Gedenkens an vielen Orten der Stadt. Vor einem Jahr entsprach dagegen das ins Schaufenster eines Buchladens gehängte Schild dem allgemeinen Gefühl der Hilflosigkeit und der Trauer. Ein Jahr danach ist der Schrecken weggerückt, aber nicht vergangen. Die Sperren vor hunderten von Regierungsbauten, diplomatischen Vertretungen und jüdischen Einrichtungen gehören zu unserem neuen Alltag. Wir haben gelernt, mit den Sicherheitsmaßnahmen zu leben und trotzdem eine offene Gesellschaft zu bleiben. Für die meisten Berliner sind es nur kleine Dinge, die seit dem 11. 9. anders geworden sind – etwa, dass die Windhorst-Bar an der US-Botschaft nur unter den Augen wachsamer Polizisten besucht werden kann oder am Airport die Nagelfeile aus dem Handgepäck fliegt. Bei manchen Menschen aber hat der 11. September unauslöschbare Spuren hinterlassen: Schüler erlebten hautnah die Katastrophe, Wissenschaftler mussten plötzlich Briefe auf Milzbranderreger untersuchen, Moslems erhielten Drohungen, in Berlin lebende US-Amerikaner erlebten Solidarität und Kritik. Die veränderte Stadt und ihre Bewohner – unser Thema auf diesen Seiten.

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