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Berlin: Ein Kreuzchen durch Flierls Pläne

Alexandra Hildebrandt will ihr Mauermuseum am Checkpoint Charlie erweitern

Die Chefin des Berliner Mauermuseums, Alexandra Hildebrandt, will ihr Haus am Checkpoint Charlie erweitern. „Wir haben von der GSW einen benachbarten Altbau in der Friedrichstraße gekauft“, sagte Hildebrandt. „Damit ist das Mauermuseum endgültig gesichert.“ Hildebrandt nutzt das Gebäude bereits. In dem neuen Bau soll eine Ausstellung zu CIAAktivitäten am Checkpoint Charlie entstehen. Die Mauerkreuze, die vor gut zwei Wochen geräumt wurden, will Hildebrandt nicht in dem Gebäude ausstellen. Unklar ist noch, wann Hildebrandt die neue Ausstellung im Haus Nummer 44 eröffnen will. Sie hoffe, dass es noch in diesem Jahr gelinge. „Wir werden uns beeilen.“

Scheinbar will Hildebrandt mit dem Kauf Kultursenator Thomas Flierl (PDS) zeigen, dass sie nicht gewillt ist, die Deutungshoheit über den Checkpoint Charlie abzugeben. Sie kündigte an, sich weiter um den Erwerb der beiden Grundstücke zu bemühen, auf denen bis vor zwei Wochen ihre Gedenkinstallation mit den Mauerkreuzen stand. Wie berichtet will Flierl auf einem Teil des Geländes bis 2011 ein Museum des Kalten Krieges errichten.

CIA und Kalter Krieg – das ist „durchaus themenverwandt“, wie Flierls Büroleiter Diedrich Wulfert gestern einräumte. Als Konkurrenz fasse der Senator die neue Ausstellungsidee Hildebrandts aber nicht auf. Womöglich kennt er sie noch gar nicht, denn er weilt derzeit im Urlaub. Und Wulfert musste gestern eingestehen, „dass wir von dem Kauf überrascht sind. Wir haben erst heute davon erfahren“. Die Frage ist nun, ob Hildebrandt auch das nötige Geld auftreiben kann, um die Brachflächen am Checkpoint Charlie doch noch zu kaufen. Und wie der Kultursenator dann darauf reagieren würde. „Das ist im Moment hochspekulativ“, sagte Wulfert. mne

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