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Berlin: Ein Osterei hebt ab - Der "Hi-Flyer" mit Gondel kann starten

Berlins größtes Osterei ist 22 Meter dick, außen bunt und innen mit Helium gefüllt - ein Fesselballon. Unten hängt eine offenen Gondel, in der 30 Schaulustige 150 Meter hoch fliegen - möglicherweise schon zu Ostern.

Berlins größtes Osterei ist 22 Meter dick, außen bunt und innen mit Helium gefüllt - ein Fesselballon. Unten hängt eine offenen Gondel, in der 30 Schaulustige 150 Meter hoch fliegen - möglicherweise schon zu Ostern. "Und da sieht man bis Tegel, Tempelhof, die Heerstaße hinunter und auf der anderen Seite Pankow und Marzahn", sagt Frank Hellberg, als Radio-Stau-Pilot im Hubschrauber seiner Firma "Air Service Berlin" mit Berliner Weitblicken vertraut.

"Allein die Fahrt ist ein Erlebnis. Man entzieht sich dem Alltag, es wird leise und leiser, die Stadt verstummt". Dafür gibt es schon in der nächsten Umgebung interessante Einblicke - zum Regierungsviertel und in den Potsdamer Platz, auf die Schreibtische der Sony-Leute und ins gläserne Hochhaus von Architekt Helmut Jahn, das zur Zeit im Innern umgebaut wird: Die Deutsche Bahn hat das Gebäude komplett gemietet. Mit dem Ballon wirbt der Fernsehsender Sat 1 in seinen Farben, die Gondel macht für den Berliner Rundfunk Reklame.

Das Fluggerät steht auf einer Brache neben den Neubauten der Ländervertretungen an der Ecke der Ebert- und Voßstraße, die Genehmigung zum Betreiben des "Hi-Flyer", der als größter Fesselballon der Welt bezeichnet wird, gilt für ein Jahr. Die bunte Kugel wurde schon in London, Paris und Sydney zur Attraktion. Im Gegensatz zum Baustadtrat von Mitte, der seine Zustimmung verweigert hatte, sieht Senator Strieder in der Ballon-Luftfahrt eine tourismusfreundliche Aktion. Sie hat freilich ihren Preis: Die zehn bis 15 Minuten Auf und Ab kosten pro Kopf 30 Mark, Studenten, Rentner und Kinder bis Elf zahlen die Hälfte. Der Start des Unternehmens ist zu Ostern geplant, aber das Aufblasen der Hülle, bei dem Hunderte Sandsäcke den Ballon an der Erde halten müssen, ist vom Wetter und anderen Unwägbarkeiten abhängig; bei starkem Wind findet kein Gebläse statt. Wenn denn alles fertig ist - die Abfertigungspavillons stehen schon - wird der Gast an der Gondel von Stewardess und Kapitän begrüßt. Dann steigt der Ballon langsam 150 Meter hoch: "Whow, ich fliege!" sei das erste Gefühl, das sich der Passagiere bemächtigt, sagt Hellberg. Ein Motor und ein dickes Stahlseil ziehen die wieder zur Erde zurück.

Der bunte Überflieger soll ein gutes Werk tun: Sämtliche Berliner Grundschulklassen werden, wenn die Schul-Senatsbehörde mitmacht, zu einer Freifahrt eingeladen - am Wandertag, der so zum lokalen Flugtag wird. Und das Aufsatzthema danach dürfte unschwer zu erraten sein...

Lo

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