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Berlin: Ein paar Meter

wünscht heute, dass die Mauer stehen bleibt Die Mauer muss weg – 1989 hatten wir Berliner Recht, als wir vor dem Betonwall standen und den Satz so lange riefen, bis das Monster seinen Schrecken verlor. 2005 kommt der Ruf, diesmal aus dem Rathaus des Hauptstadtbezirks Mitte, allerdings spät – und zur falschen Zeit.

wünscht heute, dass die Mauer stehen bleibt Die Mauer muss weg – 1989 hatten wir Berliner Recht, als wir vor dem Betonwall standen und den Satz so lange riefen, bis das Monster seinen Schrecken verlor. 2005 kommt der Ruf, diesmal aus dem Rathaus des Hauptstadtbezirks Mitte, allerdings spät – und zur falschen Zeit. Bürgermeister Zeller – ehemals CDU-Landeschef – will einen Sportplatz bauen und dafür ein Stück Mauer abreißen, hinter dem einst der Todesstreifen begann. Sind ja nur ein paar Meter. Er tut so, als ginge ihn der Streit um das Gedenken an die Teilung der Stadt nichts an, der mit dem Abriss der Mauerkreuze am Checkpoint Charlie den Siedepunkt erreicht hat. Sicherlich ist allen Einwohnern Mittes viel Platz zu wünschen, damit sie Fußball spielen können – aber nicht an der Stelle, an der sich einer der letzten Reste des authentischen Mauerstreifens befindet. Und als ob es nicht schlimmer kommen könnte, hat ausgerechnet eine Stadträtin nichts gegen den Abriss des denkmalgeschützten Restes, die sich sonst an jedem Stück Stuck festklammert. Ein Glück, dass es keinen Denkmalschutz für Politiker gibt. Auch wenn sie von gestern sind.Seite 10

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