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Berlin: Ein Tourist, der so viel Geld hat wie alle Berliner zusammen

Der reichste Mann der Welt fliegt ein und eröffnet die Leonardo-Ausstellung im Martin-Gropius-BauSigrid Kneist und Jörn Hasselmann Für einen Tag kommt heute Bill Gates nach Berlin - der reichste Mann der Welt, der mit 200 Milliarden Mark so viel Geld hat wie alle Berliner zusammen. Der Microsoft-Gründer wird am Nachmittag die Ausstellung "Leonardo da Vinci : Joseph Beuys.

Der reichste Mann der Welt fliegt ein und eröffnet die Leonardo-Ausstellung im Martin-Gropius-BauSigrid Kneist und Jörn Hasselmann

Für einen Tag kommt heute Bill Gates nach Berlin - der reichste Mann der Welt, der mit 200 Milliarden Mark so viel Geld hat wie alle Berliner zusammen. Der Microsoft-Gründer wird am Nachmittag die Ausstellung "Leonardo da Vinci : Joseph Beuys. Der Codex Leicester im Spiegel der Gegenwart" im Museum der Dinge im Martin-Gropius-Bau eröffnen. Gates hatte vor einigen Jahren für rund 20 Millionen Dollar Leonardos berühmtes Traktat über das Wasser erworben. Zu der Eröffnung der Ausstellung, die von Microsoft und Debis gesponsert wird, werden 2000 Gäste erwartet. Mehr als 1000 Polizeibeamte werden im Einsatz sein, um die Sicherheit der hochrangigen Gäste zu gewährleisten. Bill Gates wird anschließend nach Leipzig zu einem Auftritt in der ZDF-Sendung "Wetten, dass ... ?" reisen.

Gates komme ausschließlich zu der Ausstellung nach Berlin, sagte gestern eine Sprecherin von Microsoft Deutschland. Er habe keine geschäftlichen Termine, sondern wolle die Präsentation des kostbaren Codex, der zuvor schon in München zu sehen war, miterleben. In der Sonntags-Ausgabe des Tagesspiegel äußert sich Gates exklusiv im Interview über seine Faszination vom Universalgenie der Renaissance, Leonardo da Vinci, und seine Beziehung zum Leicester Codex. Bill Gates ist nicht zum ersten Mal in Berlin.

Vor zwei Wochen hatte der 44-jährige Microsoft-Gründer, der bereits im Alter von 13 Jahren erste Computererfahrungen sammelte und 1975 sein Unternehmen gründete, Schlagzeilen gemacht, als er vom Posten als Vorstandsvorsitzender zurücktrat und ankündigte, nur noch in der Software-Entwicklung tätig sein zu wollen. Sein Privatvermögen wird auf 100 Milliarden Dollar geschätzt. Das sind 200 Milliarden Mark - und damit fast so viel wie alle 3,4 Millionen Berliner zusammen auf der hohen Kante haben. Würde Gates Berliner Bürger, würde sich das Pro-Kopf-Vermögen von 75 000 Mark auf einen Schlag nahezu verdoppeln.

Für die heutige Veranstaltung gelten strengste Sicherheitsvorkehrungen, nicht nur wegen des Besuches des reichsten Privatmannes der Welt. Es werden auch weitere, zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten erwartet. Um 16 Uhr beginnt die Eröffnungsfeier mit einem Empfang und Reden im Debis-Atrium am Potsdamer Platz, im Museum der Dinge im nicht weit entfernten Martin-Gropius-Bau wäre der Platz angesichts der 2000 geladenen Gäste nicht ausreichend gewesen. Sprechen werden neben Bill Gates Bundespräsident Johannes Rau, Debis-Vorstandschef Klaus Mangold und Museumsdirektorin Angelika Thiekötter. Auf der Gästeliste stehen unter anderem Familienministerin Christine Bergmann, der Grünen-Fraktionsvorsitzende Rezzo Schlauch, Kultur-Staatsminister Michael Naumann, der Regisseur Volker Schlöndorff und der Präsident der Akademie der Künste, György Konrád. Anschließend geht es mit einem Shuttle-Dienst zum Martin-Gropius-Bau, wo um 17 Uhr die Ausstellung eröffnet wird. Die Polizei wird die Strecke sichern.

Leonardo-Liebhaber haben bereits heute Abend im Rahmen der Langen Nacht der Museen die Möglichkeit, sich nach dem Eröffnungsrummel ab 21 Uhr die 18 doppelseitig beschriebenen Blätter des Leicester-Codex, denen 96 Zeichnungen von Joseph Beuys gegenübergestellt werden, anzuschauen. Bill Gates wird da allerdings schon längst in Leipzig sein, um in Thomas Gottschalks Fernsehshow "Wetten, dass...?" als Wettpate teilzunehmen.

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