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Berlin: Ein Treppenhaus voller Fritze

150 Karikaturen über den Preußenkönig werden ab 24. Mai im Großen Militärwaisenhaus gezeigt.

Als König machte sich Friedrich II. äußerst rar. Das trifft zwar weniger auf Schlachtfelder, Festtafeln, Theater, Schreibtische oder auf Inspektionen in seinen Provinzen zu, dafür aber aufs eigene Abbild. Da erlaubte er nur wenige Porträts, Denkmäler mit seinem Antlitz ließ er zu seinen Lebzeiten gar nicht erst zu. Das künstlich verknappte Angebot ließ die Preise für die wenigen offiziellen Porträts erheblich steigen. Da hat es eine Branche garantiert einfacher: die Karikaturisten. Ihnen öffnet sowohl das Leben des Monarchen als auch dessen Verklärung in späteren Epochen alle Chancen für ein satirisches Sammelsurium. Und genau das ist drei Monate lang in Potsdam zu sehen.

Unter dem Motto „Pommes Fritz“ werden vom 24. Mai bis 31. August 150 Arbeiten am passenden historischen Ort gezeigt – darunter acht aus der vor kurzem erschienenen Tagesspiegel-Serie „Der König und Berlin“. Werke namhafter Zeichner, Cartoonisten und Karikaturisten sind dabei, u.a. von Loriot, Gerhard Seyfried, Paul Pribbernow, Reiner Schwalme, Klaus Stuttmann, Rainer Ehrt, FW Bernstein, Manfred Bofinger, Hans Scheib, Barbara Henniger und vielen mehr.

Die Karikaturen werden auf vier Etagen im denkmalgeschützten Treppenhaus des Großen Militärwaisenhauses in der Potsdamer Lindenstraße präsentiert – der Preußenkönig zwischen Lichtgestalt und Spottfigur. Jörg Räder von der Gemeinsamen Landesplanung der Länder Berlin und Brandenburg, die das Gebäude für Kunstausstellungen nutzt, hat sie zusammengestellt und bereitet auch den Katalog zur Ausstellung vor. Das Gebäude an der Breiten Straße prägt nicht zuletzt durch die krönende Kuppel, dem Monopteros mit der vergoldeten Caritas, das Stadtbild. Friedrich Wilhelm I. stiftete im Jahre 1724 eine Erziehungs- und Ausbildungsstätte für Soldatenkinder und Militärwaisen zwischen 6 und 16 Jahren. Das Haus entstand zwischen 1771 und 1778 und damit unter der Regentschaft Friedrich II., der dafür den königlichen Architekten und Baumeister Carl Philipp Ch. von Gontard beauftragte. Ste.

„Pommes Fritz“: 24. Mai bis 31. August, Mo. bis Fr., 7 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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