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Berlin: Ein warmer Winter: Die Wetter-Kapriolen gehen weiter

Keiner kauft Winterkleidung. Alle kaufen nur Handys, vielleicht noch Unterwäsche.

Keiner kauft Winterkleidung. Alle kaufen nur Handys, vielleicht noch Unterwäsche. Ist das ein Wunder? Höchstens ein meteorologisches. Gestern, am 9. Dezember, hatte die Sonne schon 83 Prozent ihres gesamten Dezember-Scheins, den sie statistisch parat hält, auf die Stadt gestrahlt. Die Kapriolen des Winters gehen also so weiter, wie sie im November begonnen haben. Es gibt keinen trüben, keinen nebligen, keinen stürmischen und schon gar keinen kalten Auftakt des Winters. Es gibt vor allem Sonne. Gestern waren es gut fünf Stunden.

Schon der November hatte 180 Prozent des üblichen Sonnenscheins gebracht und damit einen absoluten meteorologischen Rekord aufgestellt. Ob der Dezember ähnlich heiter wird, ist natürlich noch unklar. Die vier Fünftel Monats-Soll von der Sonne, die jetzt schon erreicht sind, machen aber auf jeden Fall klar, warum so vielen Leuten jedes Wintergefühl fehlt.

Es ist eben nicht nur milde, sondern - allerdings nur zwischen 8 und 16 Uhr - auch erstaunlich hell. Wenn man bedenkt, dass wir nur noch kurze Zeit vom kürzesten Tag entfernt sind, dann stehen wir fast schon wieder am Anfang des Frühlings. In zwei Wochen werden die Tage jedenfalls wieder länger. Alles eine Frage der Betrachtungsweise. Schließlich blühen schon die Forsythien.

Auch das ist bei zehn bis zwölf Grad kein Wunder. Die Tagestemperaturen liegen derzeit drei bis vier Grad über der Norm, so dass sich ein Strauch oder eine Geranie schon in der Jahreszeit irren kann. Heute soll, sagt Thomas Globig bei Meteofax, aber erst einmal Schluss mit der Sonne sein. Höchstens vormittags könnte sie scheinen. Wer dann am Nachmittag auf einen Weihnachtsmarkt geht, sollte den Regenschirm dabei haben. Das gilt auch für die ersten Tage der kommenden Woche.

Allerdings: Immer noch keine Saison für Wintersachen. Trockene Füße und ein heiteres Gemüt reichen aus. Globig kündigt zwar trüberes Wetter an, Regen und vor allem auch Wind, aber trotzdem soll es milde bleiben. Die Meterorologen nennen die Luft immer noch subtropisch. Und subtropische Eiseskälte, die gibt es nicht.

pen

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