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Berlin: Ein Wasserbett für wenig Geld

Edgar Schmidt von Groeling eröffnet an der Spree in Friedrichshain ein Hostelschiff für junge Gäste

So richtig hat sich auch die Wasserschutzpolizei noch nicht an den Anblick gewöhnt. Ganz dicht fuhren die Beamten mit ihrem Boot an das noch unbekannte Schiff heran, das da am Friedrichshainer Spreeufer westlich der Oberbaumbrücke liegt und eher einem großen Hausboot als einem Passagierdampfer ähnelt.

Doch Edgar Schmidt von Groeling, Eigentümer der 1991 gebauten „Eastern Comfort“, die dort seit kurzem vor Anker liegt, konnte die misstrauischen Blicke gelassen nehmen. Nach vierjähriger Vorbereitungszeit hat er endlich alle Genehmigungen in der Tasche, um seinen Traum von einem schwimmenden Hostel mit preiswerten Unterkünften vor allem für junge Touristen aus aller Welt zu verwirklichen. Spätestens im April möchte der 42-Jährige die ersten Gäste auf der „Eastern Comfort“ begrüßen.

Das 38 Meter lange und acht Meter breite Schiff war von Anfang an als schwimmendes Hotel ohne eigenen Antrieb konzipiert und deshalb nie auf Spree und Havel eigenständig unterwegs. Zuletzt wurde die „Eastern Comfort“ während der EXPO 2000 in Hannover unter dem Namen „Rüstringer Friese“ als Hotel genutzt. Davor ankerte sie in Wolgast und Potsdam. Der neue Besitzer hat das Schiff in Wilhelmshaven gekauft, von wo es im Schubverbund nach Berlin kam.

18 Euro soll das günstigste Bett im Dreier- oder Viererzimmer mit Gemeinschaftsbad kosten, für die „erste Klasse“ stellt sich von Groeling einen Preis von 32 Euro im Doppelzimmer mit eigenem Bad vor. Auf dem Unter- und Mitteldeck werden 55 Besucher in 24 Zimmern eine Schlafstätte finden. Die Lounge auf dem Oberdeck soll auch für Besucher offen sein, die hier nicht übernachten.

Bis dahin hat der gelernte Architekt noch einiges zu tun. Zwar hat er das Schiff mit kompletter Hotelausstattung erworben. Das ganze Ambiente wirkt aber noch etwas bieder und soll durch eine jugendliche Einrichtung aufgemöbelt werden.

Schmidt von Groeling fühlt sich selbst auf dem Wasser am wohlsten und wohnt seit zwölf Jahren auf einem Hausboot an der Spree im Tiergarten. In Höhe des Charlottenburger Tores betreibt er dort schon ein kleines Hostelschiff mit acht Betten. Nach der Eröffnung der „Eastern Comfort“ will er beide aufgeben und selbst auf sein neues Schiff ziehen.

Infos zum bisherigen kleineren Hostelschiff im Internet unter

www.houseboat-berlin.com

Philipp Wittrock

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