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Berlin: Eine Arena für das Boxidol

Türkischer Sportverein will Poststadion nach Max Schmeling benennen. Doch die Idee stößt auf Kritik

Das Poststadion an der Lehrter Straße solle den Namen der verstorbenen Boxlegende Max Schmeling erhalten. Das schlug der FußballOberligaverein SV Yesilyurt vor. Doch die Idee ist auf Kritik gestoßen. „Ich halte nichts davon“, sagte Helmut Engel, Geschäftsführer der Stiftung Denkmalschutz Berlin, die das baufällige Stadion seit 2003 herrichten lässt. „Der Begriff Poststadion ist in der Bevölkerung verankert und bei vielen mit positiven Erinnerungen verbunden.“

Verärgert reagierten Vertreter kleinerer Vereine, die wie Yesilyurt im Poststadion spielen. „Ich habe davon aus der Presse erfahren. Das finde ich schon ein bisschen eigenartig“, sagte etwa Hans-Jürgen Schmidt, Schatzmeister von Union 06. Der Name Poststadion habe seit 1927 Bestand.

Yesilyurts Manager Gökmen Ilkyaz hatte in der vergangenen Woche angeregt, das Stadion, in dem 1935 Max Schmeling gegen den Spanier Paolino Uzcudun kämpfte, nach dem Boxer zu benennen. Die Interessen anderer Beteiligter müsse man aber respektieren, sagt Ilkyaz jetzt. Er halte dennoch an dem Ziel fest, dass seine Mannschaft ab 2006 in einem umbenannten und restaurierten Stadion spielen soll. Die Hamburger Max-Schmeling-Stiftung habe bereits Interesse gezeigt und werde sich an der Finanzierung eines Schmeling-Museums im Stadion beteiligen. Dort allerdings will man noch nichts von dem Vorschlag gehört haben. „Wir sind offen für alles“, sagte Silvia de Jonge vom Stiftungsvorstand. Ihr fehlten jedoch Unterlagen, um den Vorschlag und vor allem dessen Kosten zu prüfen, „zumal es ja schon eine Max-Schmeling-Halle in Berlin gibt“.

Letztendlich liegt die Entscheidung beim Bezirk Mitte als Eigentümer des Stadions. „Über Möglichkeiten und Grenzen sind wir uns noch nicht ganz im Klaren“, sagte Sportstadträtin Dagmar Hänisch. Der von ihr beauftragte Arbeitskreis zur Zukunft des Stadions habe die „interessante Anregung“ aufgenommen, der Name „Poststadion“ falle aber möglicherweise unter den Denkmalschutz. ak

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