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Berlin: Einen Artikel mehr kaufen und spenden Aktion der Berliner Tafel in Supermärkten

Was brauchen Bedürftige? Zum Beispiel Lebensmittel, sagt die Berliner Tafel.

Was brauchen Bedürftige? Zum Beispiel Lebensmittel, sagt die Berliner Tafel. Kurz vor Ostern hat der Verein die Aktion „Eins mehr!“ gestartet, die bis Mittwoch zu Ladenschluss läuft. Die Idee ist einfach: Die Kunden kaufen im Supermarkt einen Artikel mehr und geben ihn hinter den Kassen bei ehrenamtlichen Helfern ab. Rund 80 Märkte beteiligen sich an der dreitägigen Aktion, auch der Supermarkt Rewe in der Wilhelminenhofstraße in Oberschöneweide. Dort steht Walter Jungbauer, Fundraiser der Berliner Tafel, neben einem Einkaufswagen und verteilt Flyer an Kunden.

Kunde Tilo Zech bleibt stehen und legt einen Sellerie in den Wagen. „Ich weiß, wie es ganz unten ist“, sagt er, „da komme ich gerade her.“ Spenden fällt dem Mann, der eine Zeit lang obdachlos war, leicht. „Ich kaufe einfach Schmand statt Crème fraiche.“

Ständig klingelt Jungbauers Handy: Bei Aldi am Theodor-HeussPlatz in Charlottenburg sind die Einkaufswagen voller Spenden und die Flyer alle, ebenso beim Aldi in der Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg. Alles kann gespendet werden, außer Alkohol, leicht verderblichen Nahrungsmitteln oder Tiefkühlkost. Abends werden die Spenden eingesammelt und tags darauf in kirchlichen Ausgabestellen an Bedürftige verteilt. Die werden im Rahmen des Projekts „Laib und Seele“ gerade in ganz Berlin gegründet. 15 solcher Stellen gibt es schon, 100 will die Tafel bis Ende des Jahres schaffen.

Dass die Ausgabestellen nicht immer eine große Auswahl von Lebensmitteln haben, ist Sabine Werth, der Vorsitzenden der Berliner Tafel, bewusst. „Wir sind davon abhängig, was wir bekommen, und können nicht garantieren, dass es allen gefällt“, sagt sie.

Der Andrang ist groß. Einmal wöchentlich geben die Ausgabestellen Lebensmittel aus. Wer mit Renten-, Arbeitslosen- oder Sozialhilfebescheid nachweisen kann, dass er bedürftig ist, bekommt für einen Euro einen Stoffbeutel voller Nahrungsmittel. Einige Gemeinden wollen jetzt ein Losverfahren einführen, damit die Menschen nicht Stunden vor der Eröffnung anstehen.

„Eins mehr!“, bis 23. März, 20 Uhr, Liste der beteiligten Supermärkte und der Ausgabestellen unter www.berliner-tafel.de, Infos unter der Hotline 78716352.

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