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Berlin: Einheitsschule nur ein Fernziel

Grüne Bildungspolitiker präsentieren Pläne zur Wahl

Die Bündnisgrünen haben es nicht eilig mit der Einheitsschule. „Wir fordern vor allem eine Qualitätsverbesserung. Fernziel kann eine Gemeinschaftsschule sein“, sagte gestern die grüne Spitzenkandidatin für die Berlin-Wahl Franziska Eichstädt-Bohlig. Zusammen mit dem bildungspolitischen Fraktionssprecher Özcan Mutlu zog sie eine „Bilanz rot-roter Bildungspolitik“ und skizzierte die eigenen Ziele im Falle eines Wahlerfolgs.

Dem Senat werfen die Grünen vor, sich nicht genug um den Unterrichtsausfall und um die hohe Zahl der Schulabbrecher gekümmert zu haben. Um Abhilfe zu schaffen, setzen sich die Grünen dafür ein, 400 zusätzliche Lehrer einzustellen. Zudem sollen die Schulen eigene Budgets erhalten, um schneller Ersatzkräfte einstellen zu können. Zudem sollen neue Arbeitszeitmodelle die Flexibilität der Schulen erhöhen: Lehrer sollen feste Präsenzzeiten an den Schulen haben „und nicht um 13.30 Uhr nach Hause gehen“, schlägt Mutlu vor. Ihre Anwesenheit am Nachmittag erleichtere die Kommunikation mit Eltern und Schüler, aber auch mit den Erziehern.

Um zu verhindern, dass junge arbeitslose Lehrer abwandern, plädieren die Grünen dafür, 250 Lehrkräfte zunächst mit einem Erziehergehalt in Kitas für die Sprachförderung einzusetzen und ihnen die Garantie zu geben, nach zwei Jahren in den Schuldienst wechseln zu können. Dies würde laut Mutlu rund 7,5 Millionen Euro pro Jahr kosten. Zustimmung gibt es bei Mutlu und Eichstätt-Bohlig für das Fach Ethik. Allerdings kritisieren sie, dass es „voreilig“ eingeführt werde ohne ausreichende Lehrerfortbildung.

Um die Sprachförderung von Migrantenkindern zu erleichtern, fordern die Grünen, dass die kleinen Sprachförderklassen für Schulanfänger wieder eingeführt werden. sve

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