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Berlin: Einhellige Zustimmung bei Bezirkspolitik und Anrainern zu den Umbauplänen - Mehr Sicherheit erwartet

Auf einhellige Zustimmung stößt der Plan der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, den Breitscheidplatz ab dem Jahr 2002 in weißes warmes Licht zu tauchen und neu zu gestalten. Das Konzept sei eine gute Idee, meinte Charlottenburgs Baustadträtin Beate Profé (Bündnis 90 / Grüne).

Auf einhellige Zustimmung stößt der Plan der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, den Breitscheidplatz ab dem Jahr 2002 in weißes warmes Licht zu tauchen und neu zu gestalten. Das Konzept sei eine gute Idee, meinte Charlottenburgs Baustadträtin Beate Profé (Bündnis 90 / Grüne). "Wir begrüßen das", sagte auch die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft City-West, Manuela Remus-Woelffling.

Der Breitscheidplatz wird in den kommenden Jahren sein Erscheinungsbild erheblich verändern. An seinem westlichen Ende sollen anstelle des "Teppich-Kibek"-Areals und des Schimmelpfeng-Brückenhauses zwei rund 120 Meter große Hochhäuser gebaut werden. Außerdem wird, wie berichtet, im kommenden Jahr der Autotunnel auf der Budapester Straße geschlossen, damit die Besucher des Breitscheidplatzes besser das Bikinihaus erreichen können.

Ein Face-Lifting hat aber nach Meinung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auch der Platz rund um die Gedächtniskirche dringend nötig. Zwar gilt der nach dem im KZ Buchenwald ermordeten SPD-Politiker Rudolf Breitscheid benannte Platz als Touristenmagnet, aber auch als Treffpunkt von Drogensüchtigen und Obdachlosen. So muss der moderne Teil der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche eine Stahlbetonsanierung unterzogen werden, da ständig gegen die Außenwände uriniert wird.

Mit dem spektakulären "leuchtenden Pflaster" wollen die Berliner Architekten Heike Langenbach und Roman Ivancsics, die den Wettbewerb für die Neugestaltung des Platzes gewonnen haben, die unliebsamen Gestalten und dunklen Ecken vertreiben. Alle fünf Meter sollen drei Zentimeter breite, durch Panzerglas geschützte Leuchtdioden in vorhandene Fugen eingepaßt werden. Sie sollen den Breitscheidplatz aber nicht punktuell, sondern durch eine diffuse Streuung durchgehend bis auf eine Höhe von zwei Metern in ein warmes weiches Licht tauchen. Die Beleuchtungstechnik sei besonders sparsam und zwölf Jahre wartungsfrei, erklärt Almut Jirka von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Bewusst ausgespart von der Beleuchtung bleibt das Plateau, auf dem die nachts angestrahlte und von innen beleuchtete Gedächtniskirche steht. Durch ihr Lichtkonzept werde die Kirche als zentrales Gebäude des Platzes besonders hervorgehoben, erklärt Architektin Heike Langenbach, die mit ihrem Entwurf an die Lichtarchitektur der zwanziger Jahre anknüpfen will.

Die Illuminierung des Platzes geht einher mit seiner "Entrümpelung". Ohne System sei der Breitscheidplatz vollgestellt worden, moniert Städteplanerin Jirka. Dies beeinträchtigt ihrer Meinung nach auch den Blick von den sechs auf den Platz zuführenden Straßen auf die Gedächtniskirche. Neben den überflüssig gewordenen Lichtmasten sollen deshalb auch Platzbäume sowie Bäume auf dem sogenannten Hochbeet an der Budapester Straße verschwinden. Insgesamt aber soll die Zahl der Bäume in dem Areal nach der Sanierung höher als bisher sein, da entlang den Seitenstraßen neue gepflanzt werden.

Die für das Jahr 2002 geplante Neugestaltung des Breitscheidplatzes findet durchweg Zustimmung. "Ich hoffe, der Platz wird leichter, großzügiger und lichter", meint Sylvia von Kekulé, Pfarrerin der Gedächtniskirche. Auch Charlottenburgs Baustadträtin Beate Profé, sonst in harscher Opposition zu den Plänen des Senats für die City-West, hält die Beleuchtungskonzeption für "sehr spannend". Die Idee sei gut vorstellbar. Vor allem mehr Sicherheit von der neuen Übersichtlichkeit und Beleuchtung erhofft sich die Geschäftsführerin der AG City-West, Manuela Remus-Woelffling. Die Neugestaltung des Platzes sei überfällig. Allerdings dürfe sich die City durch die vielen neuen Projekte nicht selbst lahm legen.

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