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Berlin: Einigung über freie Stellen in Jugendämtern

Sozialpädagogen auch für Berufs- und Grundschulen

Der Streit um die Besetzung der freien Stellen in den Jugendämtern ist beigelegt. Jugendsenator Jürgen Zöllner (SPD) und die Bezirke haben sich gestern darauf geeinigt, dass die Jugendämter die derzeit noch im Zentralen Personalüberhang (ZEP) befindlichen Sozialpädagogen auf freie Stellen übernehmen. Dafür erhalten sie für alle weiteren Stellen, die 2008 und 2009 noch zu besetzen sind, die Genehmigung für Außeneinstellungen. Dies teilte die Senatsverwaltung für Jugend gestern mit. Aktuell befinden sich noch 58 Sozialpädagogen im ZEP, weit über 100 Stellen werden bis Ende 2009 noch neu zu besetzen sein.

Auch in den Schulen wird jetzt die Ausstattung mit Sozialpädagogen und Sozialarbeitern verbessert. Entsprechend der Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Linkspartei wird ab 2009 das Programm „Jugendsozialarbeit an Schulen“ schrittweise auf die Grund- und Berufsschulen ausgeweitet. Dafür sind 2009 zunächst 1,230 Millionen Euro für die Grundschulen und 286 000 Euro für die beruflichen Schulen vorgesehen, teilte die Bildungsverwaltung auf Anfrage mit.

Der Vorsitzende des Verbands der Berufsschulleiter, Pit Rulff, forderte gestern, die Sozialarbeiter fest in den Kollegien zu verankern. Falls sie über freie Träger angestellt würden, müssten diese für Kontinuität sorgen. „20 Prozent unserer Schüler haben schwerwiegende Probleme“, unterstrich Rulff die Bedeutung der Sozialarbeit. Sein Oberstufenzentrum für Druck- und Medientechnik gehört zu den wenigen Berufsschulen, die schon jetzt eine Sozialpädagogin haben. Ihr Arbeitstag beginnt damit, dass sie morgens 25 Schüler telefonisch weckt – sie kommen sonst nicht zur Schule, weil sich niemand kümmert. Susanne Vieth-Entus

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