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Shopping

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Einkaufen: Beim Shopping schlägt Berlin alle

Am Mittwoch eröffnet mit dem "Alexa" das 56. Einkaufszentrum in der Stadt - und andernorts sind schon weitere Großprojekte in der Planung.

Berlin ist die Hauptstadt der Shoppingcenter, und ein Ende des Baubooms ist nicht abzusehen. Am Mittwoch eröffnet bereits das 56. Einkaufszentrum: Das 290 Millionen Euro teure Alexa zwischen Alexanderplatz und Jannowitzbrücke ist mit 180 Läden auf 54.000 Quadratmetern Verkaufsfläche das zweitgrößte Center der Stadt; Spitzenreiter bleiben die Gropiuspassagen in Neukölln (85.000 Quadratmeter).

Bei der Zahl der Shoppingmalls liegt Berlin deutlich vor Hamburg (41 Standorte), Köln (8), Frankfurt am Main (7) und München (3). Die Kaufkraft ist in Berlin zwar gering, doch die höhere Einwohnerzahl und die Besucherrekorde im Tourismus wiegen dies auf. Nach dem Alexa öffnen am 26. September auch die Wilmersdorfer Arcaden in der Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg mit rund 100 Geschäften. Geplant sind außerdem Center am Tempelhofer Hafen, neben dem Rathaus Tempelhof und auf dem ehemaligen Wertheim-Gelände an der Steglitzer Schloßstraße. Und Ikea will an der Landberger Allee in Lichtenberg ein großes Möbelhaus mit umfangreichem Nebensortiment bauen.

„Es wird keinen Schlusstrich bei den Centern geben“, sagt der Handelsexperte Jan Pörksen von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin. Je stärker der Konkurrenzkampf werde, desto wichtiger seien aber „innovative Konzepte“. So biete „Alexa“ einen großen Freizeit- und Unterhaltungsbereich, der Besucher aus der ganzen Stadt anlocken soll.

„Center sind immer noch ein Trend, die Leute wollen alles unter einem Dach“, sagt Nils Busch-Petersen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg. Die Häuser seien aber „extrem standortabhängig“, ein Erfolg sei „nicht beliebig reproduzierbar“. Alexa werde mit Centern konkurrieren, die ähnlich verkehrsgünstig liegen . Eigentlich gebe es im Berliner Einzelhandel schon mehr als genug Verkaufsflächen: Von den derzeit 4,4 Millionen Quadratmetern zählt der Verband 600.000 zum „Überhang“. Aber: „Man kann es der Branche nicht verbieten, sich weiter zu entwickeln.“

In manchen Kiezen scheint das Maximum jedoch bald erreicht zu sein. So gibt es in der Schlossstraße das Forum Steglitz, das „Schloss“ und das „Schloss-Strassen-Center“. Letzteres ist nach Informationen aus Branchenkreisen bisher weniger erfolgreich als von den Investoren erwartet; Genaueres war am Montag allerdings nicht zu erfahren. Das auf dem Wertheim-Areal geplante vierte Zentrum an der Schlossstraße soll von 2009 bis 2011 unter dem Titel „Boulevard Berlin“ entstehen.

Dagegen haben die 14 Center im Umland seit Mitte der 90er Jahre an Bedeutung verloren. „Für die Kunden ist es schließlich ein Hindernis, erst einmal eine Stunde nach draußen zu fahren“, sagt IHK-Experte Pörksen.

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