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Berlin: Einkommensvergleich: Jedes siebte Kind wächst in Armut auf

Armut trifft Kinder stärker als Erwachsene. Ungefähr jedes siebte Kind in Berlin lebt in einem Haushalt, dessen Einkommen nicht einmal die Hälfte des durchschnittlichen Niveaus erreicht.

Armut trifft Kinder stärker als Erwachsene. Ungefähr jedes siebte Kind in Berlin lebt in einem Haushalt, dessen Einkommen nicht einmal die Hälfte des durchschnittlichen Niveaus erreicht. Besonders betroffen sind ausländische Kinder. Nach dem jetzt veröffentlichten Armuts- und Reichtumsbericht des Stadtplanungs-Instituts Topos lebt sogar mehr als ein Drittel von ihnen in Armut. Weitere 41 Prozent wachsen in Haushalten mit so genannten prekären Einkommensverhältnissen (bis 75 Prozent des Durchschnittsniveaus) auf.

Während bei den deutschen Haushalten nur 7 Prozent als arm gelten, sind es bei den ausländischen insgesamt 27,5 Prozent. Ein Grund für diese Entwicklung ist nach Angaben des Sozialwissenschaftlers und Projektleisters Sigmar Gude vor allem die überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit bei Ausländern, die derzeit bei einer Quote von 35 Prozent liegt. Die Einkommensschere zwischen deutschen und ausländischen Haushalten sei gravierend: Die letzteren verfügten über 40 Prozent geringere finanzielle Mittel. Nach Angaben von Topos liegt das durchschnittliche Einkommensniveau in Berlin für einen Einpersonenhaushalt bei 2098 Mark und damit knapp unter dem bundesrepublikanischen Durchschnitt.

Das Institut, das sonst unter anderem für den Senat und mehrere Bezirke arbeitet, kommt zu dem zu dem Schluss, dass sich die Einkommen im Westteil und Ostteil immer mehr angenähert haben. Dass das Niveau im Osten noch sechs Prozent unter dem der Westeinkommen liegt, sei vor allem darauf zurückzuführen, dass sich 84 Prozent der als reich bezeichneten Haushalte im Westteil befinden. Als reich definieren die Forscher Haushalte, die über ein Einkommen verfügen, das mindestens doppelt so hoch wie das Durchschnittsniveau ist.

Zu den Ergebnissen der Studie zählt auch, dass Friedrichshain-Kreuzberg nicht mehr wie bisher als Armenhaus Berlins gelten kann. Dort habe es seit 1996 eine positive Einkommensentwicklung gegeben. Mitte und Neukölln gelten jetzt als einkommensschwächste Bezirke. In dem Bericht wird als einkommensstärkster Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf aufgeführt, gefolgt von Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg.

sik

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