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Berlin: Einmal Opfer, immer Opfer

Sicherheitsbehörden wollen Prostituierte besser vor Racheakten schützen

Es ist ein Dilemma. Reden die Prostituierten, begeben sie sich in Gefahr. Schweigen sie, ist es fast unmöglich, ihre Peiniger vor Gericht zu bringen. Das Problem ist erkannt, seit Anfang April gibt es in Berlin eine offizielle Vereinbarung zwischen Polizei und Frauenberatungsstellen. Werden ausländische Prostituierte bei Razzien aufgegriffen, kommen sie zuerst zu den Beratungsstellen. Vier Wochen haben sie dann Zeit, um sich zu überlegen, ob sie als Zeugin aussagen. In dieser Zeit werden sie nicht mit Abschiebung bedroht, erhalten Sozialhilfe und ein Dach über dem Kopf. Nach Angaben von Justizsenatorin Karin Schubert (SPD) sind die Aussagen von Opfern in Prozessen wegen Frauenhandels von großer Bedeutung. Auf Grund solcher Zeugenaussagen seien vom 1. Januar 2002 bis zum 1. April 2003 17 Verurteilungen wegen Menschenhandels in Berlin ausgesprochen worden. Jedes Jahr werden Tausende Frauen nach Berlin verschleppt, die meisten aus Mittel und Osteuropa. ari

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