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Berlin: Einsam im Stall

Von Brigitte Grunert Alles was Recht ist, das Jahr hat seinen Rhythmus, erst recht in der Politik. Immer, wenn die Schulferien nahen, herrscht besonders hektische Betriebsamkeit.

Von Brigitte Grunert

Alles was Recht ist, das Jahr hat seinen Rhythmus, erst recht in der Politik. Immer, wenn die Schulferien nahen, herrscht besonders hektische Betriebsamkeit. Aber kaum sind sie da, bricht die große Stille aus, als gäbe es überhaupt nichts Wichtiges. Merke: Das politische Auf und Ab richtet sich nach dem Ferienkalender.

Nach der parlamentarischen Haushaltsschlacht musste am Wochenende rasch noch dies und das beraten werden. Am Sonntag ging der Senat mit kniffligen Themen in Klausur zu Rate, musste aber zwischendurch am Potsdamer Platz die Arme hochreißen – das Finale der Fußball-WM hatte ja auch mit höherer Politik zu tun.

Doch nun ist Schluss mit dem schier unerträglichen Stress. Man wird doch mal Ferien vom Ich machen dürfen, ob an der Nordsee, Ostsee, im Süden oder in den Bergen. Deshalb tagt der Senat demnächst nur noch mit halber Kraft – alle zwei Wochen. Gewiss doch, Klaus Wowereit verreist erst Ende Juli. Er lässt seinem Stellvertreter Gregor Gysi den Vortritt. Einer muss immer Stallwache halten. Am weitesten weg will Karin Schubert – in China oder Brasilien den einen oder den anderen Sohn besuchen. Traditionalisten gibt es auch; wie immer erholt sich Klaus Böger auf Sylt. Nur einer weiß noch nicht, wann und wo er urlauben soll: Peter Strieder, der sich gerade von seiner Frau trennte.

Und was macht der Bundestagswahlkampf? Wie es heißt, kennt der Wahlkampf keine Sommerpause. Ach nee. Wie schön, dass die Kandidaten nicht alle auf einmal verreisen. Manche haben schon fleißig Einladungen verschickt – zum „Pressefrühstück“.

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