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Nicht nur die Erstklässler müssen in Berlin zusammenrücken.

© dpa

Einschulung 2015: Kinder in Schöneberg ohne Schulplatz

Kein Platz an der Einzugsschule, an der Wunschschule abgelehnt - in Schöneberg wissen knapp 20 Familien noch nicht, wo ihr Kind am 5. September eingeschult wird.

Keine Mail, kein Brief, kein Anruf: Knapp 20 Familien in Tempelhof-Schöneberg wissen noch immer nicht, wo ihre Kinder am 5. September eingeschult werden. Grund ist die extrem hohe Nachfrage nach der Teltow-Grundschule, die früher sehr unbeliebt war und inzwischen hoch angesehen ist. Bis zuletzt hatte das Schulamt gehofft, dass durch Rückstellungen und Umzüge der Platz reichen könnte. An diesem Mittwoch steht auf SPD-Antrag das „Chaos bei der Einschulung“ auf der Tagesordnung der Bezirksverordnetenversammlung.

„Wir sind alle unglaublich besorgt“, beschreibt Dania Dittgen die Lage der betroffenen Eltern. Sie hatten auf einen Platz an der für sie zuständigen Havelland-Grundschule verzichtet, weil ihnen das Ganztagsangebot der Teltow-Schule mehr zusagte. „Es hieß immer, das sei kein Problem“, berichtet Dittgen. Das änderte sich, als sie in der Teltow-Schule anrief, um zu erfahren, warum sie noch keinen Bescheid vom Schulamt hatte. „Dort hieß es, dass die Kapazitäten nicht reichen.“ Als Dittgen dann in der Havelland-Schule anrief, um sich den Platz zu sichern, hieß es, dass inzwischen alle Klassen voll seien: „Da sind mir die Tränen gekommen“, sagt die Mutter.

Das Schulamt bittet um Verständnis. Es habe mit den Ablehnungsbescheiden gewartet, weil sich in den vergangenen Jahren immer alles „zurechtgerüttelt“ habe. Man habe den Familien eben nicht vorschnell absagen wollen, solange es noch Chancen gab, dass der Platz reicht.

Offenbar hat man aber zu lange gewartet, denn die Grundschulverordnung schreibt vor, dass die Erziehungsberechtigten von der zuständigen Schulbehörde „unverzüglich, spätestens aber drei Monate vor Beginn des Schuljahres“ informiert werden müssen, wenn es mit dem gewünschten Schulplatz nichts wird. Auf Grundlage dieser Verordnung dürfte es für die Familien ein Leichtes sein, sich einzuklagen – zumal das Gebäude der Teltow-Schule eigentlich sehr viel Platz bietet. Viele Räume wurden allerdings untervermietet, weil die Schule viele Jahre lang so schlecht nachgefragt war, dass sie den Platz nicht brauchte. Seither sind Volkshochschule, Musikschule und der schulpsychologische Dienst eingezogen.

Das Schulamt will „noch diese Woche“ entscheiden, wie es weitergeht. Vielleicht wird die zuständige Stadträtin Jutta Kaddatz (CDU) schon bei der BVV-Sitzung eine Lösung präsentieren, wo viele der betroffenen Eltern erscheinen werden.

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