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Berlin: Einsturz statt Abriss

Zwei Verletzte bei Arbeitsunfall in Grünau

Bei Abrissarbeiten in Grünau sind am Dienstag zwei Bauarbeiter schwer verletzt worden – einer von ihnen sogar lebensgefährlich. Gegen 12 Uhr war das Dach eines Holzhauses auf dem Gelände des Waldfriedhofs in der Köpenicker Rabindranath-Tagore-Straße eingestürzt. Das Häuschen diente als Verwaltungsgebäude. Zwei der drei Bauarbeiter wurden von den Dachbalken eingeklemmt. Sie konnten nach etwa einer Stunde von der Feuerwehr gerettet werden.

Einer der Arbeiter, der im Innenraum arbeitete, wurde von dem niederstürzenden Dach regelrecht begraben: „Er erlitt sehr schwere Rückenverletzungen und musste mit einem Rettungshubschrauber in die Klinik gebracht werden“, sagte Robert Rath, Sprecher des Landesamtes für Arbeitsschutz. Nach seinen Angaben sollte das etwa zwölf mal sieben Meter große Holzhaus abgerissen werden, weil es innen zur Wärmedämmung mit künstlichen Mineralfasern isoliert war. Diese aber setzten – ähnlich wie Asbest – giftige Partikel frei, sagte Rath. „Das ganze Haus sollte abgerissen werden, ohne aber die künstlichen Mineralfasern zu beschädigen.“

Das gesundheitsgefährdende Isoliermaterial befand sich zwischen einer äußeren und einer inneren Holzwand. Die Arbeiter hatten den Auftrag, zunächst die äußere Holzwand zu entfernen. Nachdem sie dies erledigt hatten, war aber die Statik beeinträchtigt. Die Last des Daches, auf dem sich zusätzlich noch eine Menge Schnee befand, drückte auf das Haus, so dass es einstürzte. tabu

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