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Besonders für Obdachlose waren die vergangenen Kältenächte hart. Möglicherweise gab es einen ersten Kältetoten in Berlin.

© dpa

Update

Eisige Nacht: Toter in Hinterhof entdeckt

In der Kreuzberger Bevernstraße wurde am Sonnabend ein Toter entdeckt. In der Nacht waren die Temperaturen auf Minus 12 Grad gesunken. Dass es sich um Berlins ersten Kältetoten handelt wird immer unwahrscheinlicher. Die Obduktion steht noch aus.

Von Sandra Dassler

Wie die Polizei auf Anfrage des Tagesspiegels bestätigte, wurde am Sonnabendmittag in der Kreuzberger Bevernstraße – nahe U-Bahnhof Schlesisches Tor – ein Toter entdeckt. Nach Tagesspiegel-Informationen lag der Tote in einem Hinterhof und könnte dem ersten Anschein nach ein Obdachloser gewesen sein.

Ob er an Unterkühlung starb, steht noch nicht fest. Nach bisherigen Erkenntnissen sei der Mann jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme gestorben, sagte ein Polizeisprecher dem Tagesspiegel. Erst nach der Obduktion, könne die Todesursache definitiv geklärt werden.

Hinweise auf ein Fremdverschulden gab es zunächst nicht. Die Identität des Toten sei unklar, der Mann habe keine Papiere bei sich gehabt. In der Nacht zu Sonnabend waren die Temperaturen bis minus 12 Grad, in den Außenbezirken teilweise bis minus 14 Grad gefallen. Die Nacht auf Sonntag sollte laut Wettervorhersage mit minus 5 Grad deutlich „wärmer“ werden, in der Nacht auf Montag könnten sogar 2 Grad plus erreicht werden. Zugleich soll es am heutigen Sonntag wieder schneien.

Die Berliner haben sich inzwischen auf den Winter eingestellt, schätzen Polizei und Feuerwehr ein. Sowohl die Zahl der witterungsbedingten Unfälle als auch die der Rettungseinsätze nach Stürzen sei nach einem sprunghaften Anstieg am Donnerstag wieder im Normalbereich. Das gilt auch für das Unfallkrankenhaus Marzahn, in das als berufsgenossenschaftliches Krankenhaus Menschen aus ganz Berlin überwiesen werden, die Wege- und Arbeitsunfälle erleiden. „Von Donnerstag bis Freitagmittag wurden mehr als 60 solcher Patienten eingeliefert“, sagte UKB-Sprecherin Angela Kijewski: „seit Freitag nur noch sechs.“

Bei der BVG lief alles reibungslos, sagte Sprecherin Petra Reetz und lobte die BSR, die gut geräumt habe. Bei der S-Bahn kam es hingegen zu zahlreichen Störungen – auch wenn ein Sprecher sagte, es habe am Sonnabend „keine größeren Probleme“ gegeben. Er räumte einen Ausfall auf der S1 ein, betroffen war aber auch die S 25. Nur an der Verspätung auf der S 5 trug die S-Bahn tatsächlich keine Schuld: Laut Bundespolizei waren ein 24-Jähriger und ein 28-Jähriger gegen zehn Uhr aufeinander losgegangen, wobei sich der Jüngere verletzte. Wegen des Polizeieinsatzes kam es zu Verzögerungen.

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