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Berlin: Eislaufen vor der Haustür

Viele Nebenstraßen sind seit Tagen spiegelglatt. Und Besserung ist nicht in Sicht

Der große Schneefall ist fast zwei Wochen her, aber seine Wirkungen werden vielerorts von Tag zu Tag unangenehmer: Vor allem auf kleineren Straßen in den Außenbezirken sind die Schneereste nicht nur zu spiegelglattem Eis gefroren, sondern außerdem zu steinharten Spurrillen verfestigt. Von Tegel bis Köpenick kommen Autofahrer kaum noch aus Parklücken, Fußgänger tasten sich vorsichtig voran, Rad fahren ist auf vielen Nebenstraßen lebensgefährlich oder unmöglich. Weil in den kommenden Tagen die Sonne das Eis antauen wird und nachts alles wieder friert, dürfte die Situation eher schlechter als besser werden.

Für die Berliner Stadtreinigung ist der Fall allerdings erledigt: „Wohn- und Nebenstraßen werden generell nicht gestreut“, sagt BSR-Sprecher Bernd Müller. Laut Gesetz müssten die Nebenstraßen nur geräumt werden, sobald die Hauptstraßen frei sind. Das sei längst geschehen: „Soweit ich weiß, sind wir durch alle Straßen einmal durch“, sagt Müller. Jetzt werde nichts weiter unternommen, zumal die Räumfahrzeuge ohnehin erst ab drei Zentimetern Schneehöhe funktionierten. Der jetzige Zustand sei deshalb auch keine Frage von Geldmangel oder fehlenden Kapazitäten, sondern schlicht das Risiko des Winterwetters.

Ein anderes Problem hat die BSR gestern in Angriff genommen: Die alten Weihnachtsbäume an den Straßen werden in dieser und der kommenden Woche eingesammelt. Statt der unkoordinierten Touren der vergangenen Jahre setzt die BSR diesmal auf zwei feste Abholtermine je Bezirk. Die erwarteten 400 000 Bäume will das Unternehmen „ökologisch verwerten“. Mit anderen Worten: Eines Tages kommen sie als Komposterde zurück.

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