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Berlin: Eklat im Gericht: Angeklagter ohrfeigte Richter 35-Jähriger war wegen Vergewaltigung angeklagt

Der Angriff des Angeklagten geschah aus heiterem Himmel: Walid ElA. ging gestern ruhig auf den Richtertisch zu, weil er um eine Fotomappe gebeten hatte.

Der Angriff des Angeklagten geschah aus heiterem Himmel: Walid ElA. ging gestern ruhig auf den Richtertisch zu, weil er um eine Fotomappe gebeten hatte. Mit der linken Hand griff der 35-Jährige zu, mit der rechten aber holte er aus und ohrfeigte den 62-jährigen Richter B. Das löste Entsetzen im Gerichtssaal aus. Einen solchen tätlichen Angriff auf einen Richter gab es im Moabiter Kriminalgericht noch nie.

Der völlig überraschte Richter wahrte die Beherrschung. Er ließ El-A. aus dem Saal entfernen. „Ich lasse mich nicht von Rassisten verurteilen“, rief der staatenlose Araber noch und ließ sich dann widerstandslos abführen. Er muss sich seit Dezember vor dem Berliner Landgericht verantworten, weil er eine junge Frau in seiner Wohnung in Reinickendorf sechs Stunden lang gequält und vergewaltigt haben soll. Die Vorwürfe hat er im Wesentlichen bestritten.

Warum Walid El-A. am mittlerweile 16. Verhandlungstag ausrastete, wurde nicht klar. Zunächst hatte er einen Schöffen wegen Befangenheit abgelehnt. Ein Lächeln des Mannes soll ihn gestört haben. Das Gericht entschied nicht sofort, stellte den Antrag zurück. Schließlich wollte El-A. in eine Fotomappe sehen, die auf dem Richtertisch lag. Ein eigentlich alltäglicher Ablauf im Gerichtssaal. Doch diesmal missbrauchte der Angeklagte das Vertrauen des Richters.

Richter B., der als ruhig, fair und sachlich bekannt ist, will nach Angaben der Justiz keinen Strafantrag stellen. Ob die Staatsanwaltschaft den Vorfall von Amts wegen aufgreifen wird, sei offen. Walid El-A. hat der Richter bis zum Ende der Beweisaufnahme von der Verhandlung ausgeschlossen. Für den einschlägig Vorbestraften geht es um viel: Die Staatsanwaltschaft strebt seine Sicherungsverwahrung an, weil er gefährlich für die Allgemeinheit sei. K. G.

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