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Berlin: Eklat über Aufnahme von früherem SED-Mitglied

Der Treptower SPD-Kreisvorsitzende Helmut Fechner ist am Ende der Kreisvorstandssitzung am Montagabend zurückgetreten. Anlass war seine Abstimmungsniederlage "in einer für mich wichtigen Frage".

Der Treptower SPD-Kreisvorsitzende Helmut Fechner ist am Ende der Kreisvorstandssitzung am Montagabend zurückgetreten. Anlass war seine Abstimmungsniederlage "in einer für mich wichtigen Frage". Er legte auch sein Mandat als Landesparteitagsdelegierter nieder. Der Kreisvorstand hatte mit neun gegen sieben Stimmen bei zwei Enthaltungen die Aufnahme des ehemaligen SED-Mitgliedes Günter Polauke abgelehnt. Polauke war bis zur Wende Bezirksbürgermeister von Treptow und wegen Wahlfälschung 1990 mit Bewährung verurteilt worden. Er sei mit Polauke seit vier Jahren im Gespräch gewesen, so Fechner: "Wer sich zur parlamentarischen Demokratie bekennt, muss zehn Jahre nach der Wende die Möglichkeit zur Mitgestaltung erhalten."

Der 64-jährige Fechner, der von 1991 bis 1995 Abgeordneter und Fraktionsgeschäftsführer war, hatte seinen Rückzug aus Altersgründen angekündigt, wenn die Wahl des Kreisvorsitzenden im Fusionsverband Treptow/Köpenick ansteht. Hierfür nominierte der Kreisvorstand Treptow Baustadtrat Dieter Schmitz (Treptow). Fechner betonte, sein Rücktritt habe mit seinem Honorarvertrag mit dem umstrittenen Ingenieurbüro WIB von 1996 bis 1998 nichts zu tun.

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