Berlin: Elektroradler leben auch gefährlich

Der Unfall endete mit einem Beinbruch und etlichen Blessuren. Doch damit hatten alle Beteiligten noch  Glück – es hätte schlimmer kommen können, als am Montag in Charlottenburg ein Elektrofahrradfahrer mit einem Motorradfahrer, dessen Kind auf dem Sozius saß, kollidierte.

Der 37 Jahre alte Pedelec-Fahrer war auf dem Friedrich-Olbricht-Damm unterwegs. Als er nach links in den Saatwinkler Damm abbiegen wollte, stieß er aus noch ungeklärtem Grund mit dem 41-jährigen Motorradfahrer zusammen, der seinen neun Jahre alten Sohn dabei hatte. Alle drei stürzten. Der Mann auf dem Pedelec brach sich ein Bein und kam in eine Klinik. Vater und Sohn wurden ambulant behandelt. Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) dürfen Kinder ab drei Jahren auf einem Motorrad mitfahren – vorausgesetzt, sie tragen einen Helm und ihre Beine passen bereits auf die Fußraste.

Ob die Zahl der Unfälle mit Elektrofahrrädern steigt, kann die Polizei noch nicht sagen. Da Pedelecs und E-Bikes immer häufiger zu sehen sind, sollen Unfälle mit diesen Fahrzeugen erstmals ab 2014 statistisch erfasst werden, sagte der stellvertretende Leiter des Verkehrsbereichs im Polizeipräsidium, Andreas Tschisch. Der Elektrofahrradmarkt boomt. Nach Auskunft des Industrie-Verbandes für Zweiräder rollten im vergangenen Jahr bereits 1,3 Millionen Räder durch Deutschland, bei denen ein E-Motor das Treten unterstützt. Damit steige auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich Unfälle in Berlin häufen, sagt die Polizei.

Man unterscheidet die Elektroräder in Pedelecs, die mit einem Motor von bis zu 25 Kilometer pro Stunde unterstützt werden und mit denen man auf dem Radweg fahren darf, und sogenannte E-Bikes: Diese haben einen Motor von 50 bis 60 km/h Stärke, man benötigt eine Zulassung und es besteht eine Helmpflicht. Denn sie gelten bereits als Kleinkraftrad. Der Radweg ist für sie tabu. tabu