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Pflegekräfte heben, füttern, reinigen, sie geben Medikamente, nehmen Blut ab, versorgen Wunden. Und oft bleiben kaum Pausen. Dazu gab es nun ein Urteil in Berlin.

© Angelika Warmuth / dpa

Emil-von-Behring-Klinikum in Zehlendorf: 88.000 Euro Bußgeld für Helios

Helios muss Strafe zahlen, weil die Pflegekräfte zu wenig Pausen bekamen. Das Problem gibt es aber in vielen Kliniken. Nun könnte es mehr Klagen geben.

Das Landesarbeitsgericht Berlin hat die Helios-Kliniken zur Zahlung von 88.000 Euro Bußgeld verurteilt. Das Urteil wurde vor zwei Wochen gefällt, aber erst jetzt dem Betriebsrat zugestellt. Dieser hatte wegen nicht gewährter Pausen im Helios-Haus Emil von Behring in Zehlendorf geklagt. Helios gehört zum börsennotierten Fresenius-Konzern. Knappe Besetzung, Überstunden, gefährlicher Stress sind jedoch in Kliniken aller Träger üblich – insbesondere Pflegekräfte protestierten dagegen.

Betriebsrat: Pausen beugen Fehlern vor

Das Helios-Urteil werten viele in der Branche als Ermutigung, auch wenn es ähnliche Entscheidungen zu anderen Krankenhäusern schon gab. Baki Selcuk, Betriebsratschef der Klinik, sagte: Pausen seien vorgeschrieben und wichtig, um fehlerfrei zu arbeiten. Helios teilte mit, es sei wegen kurzfristiger personeller Engpässe dazu gekommen. Nun gebe es ein besseres Konzept. Im Gesundheitswesen könnte das Urteil dennoch zu weiteren Klagen führen. "Wir hoffen", sagte Verdi-Verhandler Max Bitzer, "dass die Helios-Entscheidung andere Kollegen ermutigt." Betriebsräte vieler Kliniken hatten auch in Berlin immer wieder mit Überlastungsanzeigen auf Überstunden und Personalmangel aufmerksam gemacht.

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