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Rohr frei. Die Entrauchungsanlage am BER war eines der Haupthindernisse für eine pünktliche Eröffnung.

© Patrick Pleul/dpa

Entrauchungsanlage in Schönefeld: Das BER-"Monster" lebt

Das "Monster", die berühmt-berüchtigte Entrauchungsanlage des BER macht Fortschritte  -  der erste Teil funktioniert.

Am Hauptstadtflughafen in Schönefeld kann weißer Rauch aufsteigen: Ein wichtiger Schritt für die Inbetriebnahme der Entrauchungsanlage sei erreicht, teilte die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) am Montag mit. Es geht dabei um die "Matrix“, die im Brandfall vollautomatisch den Qualmabzug und die Frischluftzufuhr im Terminal dosiert. Bei der gescheiterten BER-Eröffnung vor drei Jahren hatte genau die nicht funktioniert, so dass zwischenzeitlich sogar eine „Mensch-Maschine-Lösung“ geplant war, mit 600 Studenten, die im Notfall die Brandschutztüren öffnen sollten.  

Inzwischen wurde diese Matrix, noch eine Entscheidung aus der Amtszeit von Hartmut Mehdorn, vereinfacht, nämlich in sieben getrennte Regelkreise aufgeteilt.  Und davon der erste Abschnitt ist laut FBB nun  fertig, und zwar der für den Mainpier Nord im Fluggastterminal. Allerdings gab es nach Tagesspiegel-Informationen eine mehrmonatige Verspätung. Der Gesamtrückstand „von drei bis vier Monaten“ am BER zum beschlossenen Fahrplan, durch den der Eröffnung bis Ende 2017 auf der Kippe steht, bessert sich aber nicht.

Nun laufen bereits die ersten Tests der Systeme, was Technikchef Jörg Marks bereits vor einigen Wochen mitgeteilt hatte. Im Mainpier Nord seien sowohl die Arbeiten an der Hardware, das heißt die Verlegung neuer Steuerungskabel zu den Brandschutzklappen und der Bau von Schaltschränken abgeschlossen, als auch an der Software, also die Programmierung, heißt es. Und dem Vernehmen nach ergaben erste Tests, dass im Mainpier Nord die Entrauchung jetzt wirklich automatisch funktioniert, „also Signal kommt, Brandschutzklappe öffnet sich“, wie es am Montag hieß.

120 einzelne Entrauchungsanlagen

Der neue BER-Terminal soll nach seinem 2017 geplanten Start pro Jahr 22 Millionen Passagiere abfertigen. Wenn es dort brennen sollte, müssen insgesamt mehr als 120 einzelne Entrauchungsanlagen erreichen, dass es 15 Minuten lang – überall - eine rauchfreie Schicht von 2,50 Metern gibt. Eine Viertel Stunde, um Leben zu retten, in der die Menschen im Umkreis des Brandortes sicher das Gebäude verlassen können.

Der Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft, geführt vom Berliner Regierenden Michael Müller, wird unmittelbar vor Weihnachten am 18.Dezember  noch einmal tagen. Diesmal nicht in Motzen, sondern in Tegel.

Ein neuer Inbetriebnahmefahrplan steht entgegen ursprünglichen Intentionen nicht auf der Tagessordnung. Denn erst im April 2016 werden die Baugenehmigungen für noch nötige Umbauarbeiten an der Entrauchungsanlage erwartet. Vorher könne niemand seriös sagen, was im Terminal noch getan werden müsse, heißt es am Flughafen und im Aufsichtsrat, und ob 2017 tatsächlich gehalten werden kann.

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