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Anwohner stehen 2011 in Oranienburg nach der Sprengung einer amerikanischen Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg um deren Fundort.

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Entschärfung in Oranienburg: Die 200. Bombe seit der Wende

Im Oranienburger Untergrund werden noch etwa 300 Bomben vermutet. Am Mittwoch wird der 200. Blindgänger seit der Wende entschärft.

Die Oranienburger werden noch über Jahrzehnte mit den Bombenblindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg in ihrer Stadt im Norden Berlins leben müssen. Obwohl die Kreisstadt von Oberhavel in den vergangenen Jahren intensiv abgesucht und zahlreiche Bomben entschärft werden konnten, würden weitere 300 Bomben im Untergrund vermutet, sagte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Montag. Am Mittwoch wird die 200. Bombe seit der Wende entschärft. Knapp 10.000 Menschen müssen dann ihre Wohnungen und Arbeitsstellen verlassen.

Besonders der Zustand der Bomben mit chemischem Langzeitzünder seien 70 Jahre nach dem Weltkrieg kritisch, durch die fortschreitende Verrottung drohten Selbstdetonationen. „Deshalb müssen wir weiter mit Hochdruck daran arbeiten, die Gefahren für die Bürger zu beseitigen“, sagte der Minister. Seit Ende des Weltkriegs habe es fünf Selbstdetonationen gegeben, Menschen kamen dabei zu Schaden kamen.

Die nun gefundene US-Bombe liegt in sieben Metern in der Nähe des Werk des Pharmakonzerns Takeda, nahe dem Bahnhof. Ziel der massiven Bombenangriffe der Alliierten war die Stadt wegen eines Eisenbahnknotenpunkt und der Auerwerke, wo die Amerikaner Anfänge des Baus der Atombombe vermuteten und wo heute Arzneien produziert werden. Wegen der wachsenden Gefahr arbeiten die Sprengmeister der Brandenburger Polizei seit 2010 nur noch mit einem ferngesteuerten Wasserstrahlschneider, um den Zünder aus der Bombe herauszutrennen.

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