zum Hauptinhalt

Erfinder-Hauptstadt: Ob Teelicht oder E-Lok - Ideen aus Berlin

In Berlin ging schon vielen ein Licht auf. Ein Buch wirft nun selbiges auf die Erfinder-Szene in der Hauptstadt.

Berlin als wirtschaftliches und geistiges Zentrum des früheren Preußen blickt auf eine lange Erfindergeschichte zurück. Zahlreiche Erfindungen aus drei Jahrhunderten stellt das Buch „Genial. Erfindungen aus Berlin und Brandenburg“ aus dem Culturcon-Medien-Verlag vor.

300 Meter lang war der Rundparcours, auf dem 1879 die erste elektrische Eisenbahn der Welt auf der Berliner Gewerbeausstellung fuhr. 1881 gab es die erste Versuchsstrecke am Bahnhof Groß-Lichterfelde.

Eigentlich sollte Reinhold Burger Behälter entwickeln, um verflüssigte Luft transportieren zu können. Bei seinen Experimenten benutzte er anstelle der Luft heißes Wasser und erfand so die Thermosflasche, die er sich 1904 als Warenzeichen schützen ließ. Burger verkaufte seine Rechte 1909, verlor den Erlös in der Weltwirtschaftskrise und starb 1954 in einfachen Verhältnissen in Pankow.

Im ersten Weltkrieg wurde das sogenannte Hindenburglicht aus Pappe, fettigen Schlachtabfällen und einem Docht von Berlin aus in die Schützengräben geschickt. Im zweiten Weltkrieg wurde es mit Blech ummantelt und diente vielen Soldaten sogar als Weihnachtsbaumersatz. Erst nach 1945 wanderte das Licht ins Stövchen und heißt seitdem: Teelicht.

„Sagen Se mal Meester, könn’ Se ’n Loch in ’ne Tablette machen oder ’ne Kerbe oder sonst wat, det man im Dunkeln fühlen kann, wat es is?!” soll Fabrikant Leo Maximilian Baginski 1931 zu einem seiner Chemiker gesagt haben. Der kerbte pflichtschuldig und erfand so die Spalttablette. Bei ihrer Einführung 1932 war sie im Handumdrehen vergriffen.

Jeder kennt die schwarze Eule auf gelbem Grund, doch dass ihr geistiger Vater, Kurt Kretschmann aus Berlin stammt, wissen nicht viele: Als der frühere Landesnaturschutzbeauftragte Brandenburgs 1951 die Naturschutz-Schilder mit der Eule in großer Stückzahl drucken ließ, tat er das erst mal auf eigene Rechnung. 1954 übernahm man in der DDR sein Symbol offiziell, seit 1992 weist es bundesweit Naturdenkmale und Schutzräume aus.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false