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Erfolgsmodell: In der Praxis bewährt: 30 Jahre Oberstufenzentren

1979 wurden die ersten sechs Oberstufenzentren gegründet. Inzwischen sind es 35, deren Vielfalt die gesamte Palette der Berufswelt abdeckt. Von Facility-Management bis Fremdsprachen, von Stahlbau bis Sozialwesen - jungen Leuten eröffnen sich Chancen. Wir stellen eine Auswahl vor.

OSZ BEKLEIDUNG: WEG VOM LAUFSTEG

Sina Dietrich will das, was die meisten hier wollen: eines Tages eigene Kleidungsstücke entwerfen. Sie und neun Mitschüler sitzen im Klassenzimmer an kleinen Tischen mit Nähmaschinen und werkeln vor sich hin. Ob ihr die Ausbildung Spaß macht? Sina zieht eine Schnute und lächelt. "Ja, schon", aber auf Mathe und Deutsch könne sie eigentlich verzichten. Die 21-Jährige hat ihr Abitur vor zwei Jahren gemacht. Nun sitzt sie wieder auf der Schulbank. Um am Oberstufenzentrum Bekleidung und Mode Modeschneiderin zu werden, muss sie erst die Ausbildung zur Näherin abschließen. Dazu gehören auch Mathematik, Deutsch, Englisch und Sport.

Am OSZ können Schüler einen Beruf erlernen und gleichzeitig einen höheren Schulabschluss machen. Doch auch Abiturienten kommen hierher, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind besonders gut. Selbst in den Ferien saßen die Schülerinnen im Klassenzimmer und übten für die Zwischenprüfung der IHK - manche jünger als Sina, einige mit Mittlerem, andere mit Hauptschulabschluss. Alle sind sie auffällig trendig gekleidet. Sina trägt schwarze Schuhe mit Spitzen, Jeans und ein Oberteil mit Schottenmuster.

Das OSZ Bekleidung und Mode in der Kochstraße ist eine der sechs Gründungsschulen, die vor genau 30 Jahren ihre Türen als neues Berufsschulkonzept öffneten. Seitdem hat sich viel verändert: Die Mauer ist gefallen, und Berlin ist nicht nur zur politischen, sondern auch zur Modehauptstadt geworden. Gleichzeitig ist die verarbeitende Textilindustrie in andere Länder abgewandert. Ausbildungsschwerpunkt am OSZ ist die industrielle Herstellung von Bekleidung und deren professionelle Reinigung. Dazu gehören auch Berufe wie Sattler oder Schuhmacher. Die Mehrheit der Schüler, knapp 240 pro Jahr, wollen jedoch Modenäher, Änderungs- und Maßschneider lernen oder zu Assistenten für Mode und Design ausgebildet werden. Wer sich in Berlin in der Bekleidungsbranche behaupten will, muss sich selbstständig machen. Betriebswirtschaftliches Wissen gehört daher in der Kochstraße für alle zum Lehrplan.

Die Modeschule ist noch immer sehr gefragt: "Wir haben ganze Dynastien hier", sagt Maren Baldeweg stolz, die Leiterin des OSZ. "Mütter, Töchter, Schwestern, Cousinen." Mit 1200 Schülern gehört ihre Einrichtung zu den eher kleinen in Berlin. "80 Prozent unserer Schüler sind Mädchen und junge Frauen", erklärt Baldeweg. Nähen ist im traditionellen Rollenverständnis eben immer noch Frauensache. Ihre Schule sei eine "Oase in Mitte". Es gebe keinen Vandalismus, keine Schlägereien, das Lernen sei harmonisch. Fast die Hälfte der Schüler kommt aus Einwandererfamilien.

So wie die 19-jährige Fidan Aydin. Sie trägt ein rotes Kopftuch mit Spitze an der Stirn und näht im Unterricht am liebsten Oberteile, die sie selbst tragen kann. Wenn es mit dem Modeschneidern eines Tages nicht klappen sollte, "dann mach ich eben Änderungsschneiderin", sagt sie. Hauptsache, das mit der Fachoberschulreife klappt. Denn für sie steht fest: "Ohne Abschluss, keine Arbeit." Ferda Ataman

OSZ Mode und Bekleidung, Kochstraße 9, Kreuzberg, Telefon 030-25391511, www.osz-bekleidung-mode.de

OSZ SOZIALWESEN II: VORBILD SEIN

Horch, was kommt von draußen rein", singt der Chor, mit vollem Körpereinsatz. Nadine Ernst und Alexander Fritz laufen mit den anderen Sängern im Takt in der Aula hin und her. Sie haben Spaß, das ist nicht zu übersehen.

Die beiden lassen sich am Oberstufenzentrum Sozialwesen II in Friedrichshain mit etwa 900 anderen Schülern zu Erziehern ausbilden. Nadine ist erst hier zur Musik gekommen. "Jetzt kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, beruflich etwas zu machen, das nichts mit Musik zu tun hat", sagt die 21-Jährige. Alexander dagegen hat sich gerade wegen der musischen Ausrichtung für die Ausbildung am Oberstufenzentrum entschieden: "Ich möchte später als Erzieher arbeiten." Nadine dagegen will sich nach ihrem Abschluss zur Grundschullehrerin ausbilden lassen - und später natürlich Musik unterrichten.

Das OSZ Sozialwesen II ist vergangenes Jahr aus drei Schulen gebildet worden: Der Berufsfachschule für Sozialwesen in Buch, der Friedrich-Fröbel-Schule in Köpenick und der Sala-Kochmann-Schule in Treptow. Die Erzieherausbildung wird von der unter diesem Dach untergebrachten Fachschule für Sozialpädagogik organisiert.

Die Berufsaussichten für Erzieher sind nach Angaben des OSZ-Schulleiters Fred Michelau hervorragend. "Unsere Absolventen werden vom Arbeitsmarkt weggesogen." Die Vollzeitausbildung zum Erzieher dauert drei Jahre. In dieser Zeit absolvieren die Schüler auch drei Praktika; dafür fällt das Anerkennungsjahr weg. Im ersten und zweiten Schuljahr machen die Schüler jeweils ein dreimonatiges Praktikum, im dritten ein halbjähriges. Das sind die Kriterien, nach denen die Interessenten ausgewählt werden: Berücksichtigt werden zunächst Bewerber, die an einer Fachoberschule für Sozialwesen die Allgemeine Fachschulreife erworben haben. Dann folgen andere Bewerber mit Allgemeiner Fachhochschulreife und Abiturienten, die außerdem ein achtwöchiges Praktikum nachweisen müssen. Oder sie haben den Zivildienst oder ein freiwilliges soziales Jahr absolviert. Zur dritten Bewerbergruppe gehören die Interessenten mit Mittlerem Schulabschluss und einer abgeschlossenen Berufsausbildung im sozialpädagogischen oder sozialpflegerischen Bereich.

Wer nicht im Chor singen will, kann in verschiedenen Bands Musik machen. Auch die Bands gehören zu den Profilkursen, auf die OSZ-Schulleiter Fred Michelau bei der Ausbildung großen Wert legt. In diesen Kursen können die Schüler je nach Neigung ihr eigenes Profil schärfen, sich zum Beispiel mit Kunsterziehung für geistig Behinderte beschäftigen, Strategien gegen Gewalt und Rassismus entwickeln oder sich auf "Frühenglisch im Kindergarten" vorbereiten. Nadine Ernst hat sich neben dem Chorsingen noch fürs Gitarrespielen entschieden. Auf großes Interesse stoßen auch die Russischkurse für Anfänger. Einige Kurse organisiert die Schule zusammen mit externen Einrichtungen.

Die Profilkurse kommen gut an. Die Präferenz für die jeweilige Neigungsgruppe können die Schüler übers Internet angeben: Beim letzten Wahlverfahren hatten fünf Minuten, nachdem die Seite online war, bereits 70 Prozent der Schüler ihren digitalen Wunschzettel eingereicht. Rita Nikolow

OSZ Sozialwesen II, Straßmannstr. 14, Friedrichshain, Telefon 030-4202760, www.osz-soz.de

OSZ RECHT: LERNBÜRO FÜR DEN JOB

Geschäftsleitung bitte nicht stören!", ist auf dem Zettel an der Magnetwand zu lesen. Davor stehen ein Rollwagen mit Hängeakten und ein Schreibtisch mit Blick in den großen, hellen Raum. Als Arbeitsinseln angeordnet findet man dort weitere Tische mit Computern. Noch ist das Büro leer, doch bald starten die Mitarbeiter der Firma Bärio in den Arbeitstag: Chef, Vertrieb, Einkauf, Buchhaltung und Sekretariat.

Zugegeben, kein normaler Arbeitstag. Denn Bärio ist auch kein normales Unternehmen. Es ist das "Lernbüro" des Oberstufenzentrums Recht in der Charlottenburger Danckelmannstraße. Hier werden mit verteilten Rollen Geschäftsabläufe simuliert: Waren einkaufen, Rechnungen schreiben, Angebote erstellen. 1979 gegründet, feiert die Schule dieses Jahr ihr 30. Jubiläum und gehört damit zu den ersten Oberstufenzentren Berlins. Schulleiter Manfred Bergander ist schon 30 Jahre dabei. Er saß damals in der Planungskommission für die Einführung der neuen Schulform. "Unser Ziel war die Integration von allgemeiner und beruflicher Bildung. Das hat sich bewährt."

Das OSZ Recht mit seinen 100 Lehrern ist die zentrale Berufsschule für Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte, Justizangestellte und Fachkräfte für Schutz und Sicherheit. Zudem werden eine schulische Ausbildung für Bürokaufleute und Kurse zur Berufsvorbereitung angeboten. Fester Bestandteil vieler Ausbildungsgänge sind Praktika, auch im Ausland. Jacqueline Smukowski, angehende Bürokauffrau, hat drei Monate bei der Stadtverwaltung von Leeds in Nordengland gearbeitet. "Vor allem über meine Excel-Kenntnisse haben alle gestaunt", sagt sie. Am Ende fuhr die 24-Jährige mit einem Jobangebot nach Hause: Wenn sie nächstes Jahr ihren Abschluss in der Tasche hat, könnte sie sofort in Leeds anfangen.

Am Beruflichen Gymnasium kann man das Abitur machen - mit Wirtschaft oder Recht als Leistungskurs. Das heißt aber nicht, dass die Abiturienten später bei der Studienwahl festgelegt sind; sie können auch etwas ganz anderes studieren. "Gerade für Schüler, die mit klassischen Fächern auf Kriegsfuß stehen, ist das eine gute Sache", sagt der stellvertretende Schulleiter Thomas Fluschnik, "aber auch für Jugendliche, die einen Beruf mit Rechts- oder Wirtschaftsbezug im Auge haben". Carsten Loth machte 1986 am Oberstufenzentrum Recht das Abitur. Seine Ausbildung zum Immobilienkaufmann konnte er verkürzen, weil er Vorwissen in Betriebswirtschaft mitbrachte. Heute hat Loth seine eigene Firma für Projektentwicklung und Immobilienverwaltung mit 50 Mitarbeitern. Sohn Jeffrey folgt Papas Spuren: Vergangene Woche hatte der 16-Jährige seinen ersten Schultag am OSZ Recht. Silke Zorn

OSZ Recht, Danckelmannstraße 26, Charlottenburg, Telefon 030-3030170, www.osz-recht.de

OSZ FRIEDRICH LIST: INTERNATIONAL

Im Gästebuch auf der Internetseite der Friedrich-List-Schule (FLS) grinsen die Smileys. "Die Schule ist das Tollste, was mir passieren konnte", schreibt eine Schülerin. Die Schule an der Schöneberger Klixstraße fällt von außen kaum auf: ein Funktionsbau, ein paar Parkplätze im Hof. Was sie auszeichnet, ist ihre exzellente Vernetzung in Europa. Sie ist das "Berliner Kompetenzzentrum Internationale Beziehungen".

"Ich kann einfach in Rom anrufen und sagen: Ich habe hier drei Bäcker, fünf Maler und drei Chemikanten. Wie könnt Ihr die unterbringen", sagt Marianne Kaschubat. Sie ist Lehrerin an der FLS, trägt aber außerdem den Titel "Mobility Managerin". Gerade hat sie Schüler der Hans-Böckler-Schule für Karosseriebau als Praktikanten nach Madrid und Rom vermittelt. Ein Team von 15 Lehrern der FLS ist neben dem Unterricht dafür zuständig, die 60 Berliner berufsbildenden Schulen in Sachen Internationalität zu beraten. "Da ist großer Bedarf", sagt Carl Schuppan, der das internationale Team zurzeit leitet. Die FLS-Lehrer informieren über EU-Programme und unterstützen andere Schulen bei Antragstellung und Partnersuche. Dass die FLS als Kompetenzzentrum ausgewählt wurde, kommt nicht von ungefähr. Traditionell ist die Schule international ausgerichtet und bietet auch ihren 650 eigenen Schülern viele Möglichkeiten zu Auslandsaufenthalten.

Die Schule vereint unter ihrem Dach vier Bildungsgänge. Sie ist einerseits Berufsfachschule. Wer einen erweiterten Hauptschulabschluss erreicht hat, kann eine einjährige kaufmännische Berufsfachschulausbildung draufsatteln. Schon dieser Ausbildungsgang hat einen wirtschaftlich-sprachlichen Schwerpunkt. Der Unterricht ist bilingual. Außerdem kann man sich an der FLS in einem zweiten Berufsfachschulzweig in zwei Jahren zur staatlich geprüften Fremdsprachensekretärin ausbilden lassen.

Neben dem Berufsschulzweig ist die FLS aber auch staatliche Fachschule. Hier werden zwei weitere Bildungsgänge angeboten: Ein zweijähriger zum Fremdsprachenkorrespondenten und, aufbauend, eine einjährige Ausbildung zum Europakorrespondenten. Praktika im Ausland gehören in allen Zweigen dazu. Unterrichtet werden vor allem Englisch, Spanisch und Französisch sowie Wirtschaft. Die Vermittlungsquote ist sehr gut, sagt Schulleiter Axel Thurow. Absolventen der Schule arbeiten in Botschaften, Anwaltskanzleien, Unternehmensberatungen oder Werbeagenturen. Anna Sauerbrey

OSZ Wirtschaftssprachen, Klixstr. 7, Schöneberg, Telefon 030-8185350, www.friedrich-list-berlin.de

OSZ MAX TAUT: SCHWERPUNKT HAUSMANAGEMENT

In modernen gläsernen Bürogebäuden kann der Alltag schnell zur Hölle werden: Die Klimaanlage fällt aus, die Beleuchtung funktioniert nicht, das Reinigungsteam bleibt weg und das Abwasser läuft auch nicht dahin, wo es soll.

Die Organisation von Gebäuden, neudeutsch "Facility-Management", hat sich längst zum eigenen Wirtschaftszweig entwickelt. Bislang kümmerten sich verschiedene Spezialisten um einzelne Probleme. Fachleute, die das ganze Gebäude im Blick haben, fehlten. Mit den ersten an der Max-Taut-Schule ausgebildeten "Technisch-Kaufmännischen Assistenten für Gebäudeservice" wird sich diese Situation ändern. Seit einem Jahr bietet das Oberstufenzentrum Versorgungs- und Reinigungstechnik in Lichtenberg die neue, dreijährige Ausbildung mit Fachabitur an. "Mich hat die technisch- kaufmännische Mischung gereizt", sagt die 18-jährige Sarah Kindt. Ähnlich geht es Eric Schulze. An der Max-Taut-Schule hat er außerdem das Lernen für sich neu entdeckt. Erst holte er den erweiterten Hauptschulabschluss nach, in einem weiteren Schuljahr an der integrierten Berufsfachschule erwarb er seinen Mittleren Schulabschluss und ist nun auf dem besten Weg zur abgeschlossenen Berufsausbildung mit Fachabitur. Danach könnte der 20-Jährige sogar studieren.

Technisch-kaufmännische Assistenten bedienen haustechnische Anlagen, sie führen Verbrauchsabrechnungen durch, organisieren Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten, sie haben die Gebäudesubstanz im Blick, sind für die Pflege der Grünanlagen, den Winterdienst und die Wohnungsabnahme zuständig. Damit sie für diese Aufgaben gerüstet sind, werden sie in der schulischen Ausbildung für Büro- und Verwaltungstätigkeiten fit gemacht. Sie lernen Büroorganisation, Informations- und Kommunikationstechniken und erhalten Einblicke in die angewandte Informatik und in alle wichtigen technischen Bereiche: Von Bau- und Reinigungstechnik, über Wasser-, Umwelt, Energie-, Wärme-, Klima- bis hin zu Sicherheitstechnik. Zu den Aufgaben im ersten Ausbildungsjahr zählt beispielsweise das Programmieren einer Beleuchtungsanlage. Berufspraxis erwerben die Schüler in verschiedenen Betriebspraktika und den schuleigenen Werkstätten. Kooperationen unter anderem mit Wohnungsbaugenossenschaften sollen die Praktikumssuche sowie den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.

Willkommen sind Schüler mit Empfehlung für die gymnasiale Oberstufe, aber auch Absolventen von Realschulen, Hauptschulen und Berufsfachschulen bei hinreichenden Leistungen auf dem Abschlusszeugnis. Katja Gartz

Max-Taut-Schule, Fischerstraße 36, Lichtenberg, Telefon 030-52280148, www.max-taut-schule.de

OSZ BAUTECHNIK I: GEFRAGTE KONSTRUKTEURE

Hier wird nichts simuliert. Die 520 Azubis der Knobelsdorffschule lernen das Handwerk des Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikers, des Beton- und Stahlbauers, des Maurers, Tischlers und Zimmerers nicht nur in Lehrwerkstätten, sondern auf Baustellen. Die angehenden Handwerker des Oberstufenzentrums Bautechnik I sind beim Land Berlin, bei Kirchengemeinden und Vereinen gefragt.

Azubis der Knobelsdorffschule haben unter anderem den Turm auf dem Dach der Schöneberger Paul-Natorp-Schule und die Kladower Bockwindmühle rekonstruiert, haben zwei Meter hohe Betonbuchstaben für die Beuth-Hochschule in Mitte gegossen und eine Kita in Steglitz gebaut. Auch bei der Rekonstruktion der historischen Stadtmauer in Mitte haben sie geholfen und dabei "Mauerblümchen" entdeckt - Pflanzen, die sonst in der Berliner Innenstadt nicht mehr wachsen. Die Blümchen wurden von Porzellanmalerinnen der KPM abgezeichnet und schmücken nun Teller und Tassen. Im Moment dreht sich einer der beiden 150 000 Euro teuren schuleigenen Turmkräne in Staaken. Hier wird ein Umkleidegebäude für den Sportplatz gebaut.

Die Azubis sammeln aber auch Erfahrungen im Ausland. EU-Projekte ermöglichen den Austausch mit Schulen in England, Belgien, Dänemark, Frankreich und Norwegen. Schulleiter Klaus Giesert gehörte kürzlich zu einer Delegation, die in Peking mögliche Kooperationen bei der Berufsbildung diskutierte. Auch der Aufbau einer vergleichbaren Schule im russischen Kaliningrad ist im Gespräch.

Die Ausbildung an der Spandauer Nonnendammallee dauert 36 bis 42 Monate. Am Ende steht die Gesellen- oder Facharbeiterprüfung, daneben besteht die Möglichkeit zum Mittleren Schulabschluss. Wem der Hauptschulabschluss fehlt, kann ihn in einer Schülerfirmen nachmachen. Dort arbeiten die Jugendlichen wie in einem echten Betrieb. Zum weiteren Angebot gehört die Fachoberschule für Mittlere Schulabschlüsse und abgeschlossener Berufsausbildung oder Praktikantenvertrag mit einer Baufirma. Sie ermöglicht das Studium an der FH. Im Beruflichen Gymnasium können Schüler Fachabitur und Abitur machen. Im Idealfall kann es ein Schüler ohne Schulabschluss in fünf Jahren bis zur Hochschulreife bringen, dann studieren und Ingenieur werden. Rainer W. During

OSZ Bautechnik I, Nonnendammallee 140, Spandau, Telefon 030-335030, www.knobelsdorff-schule.de 

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