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Berlin: Ergraute Legenden

Brian May und Roger Taylor von Queen werben für „We Will Rock You“ im Theater des Westens

Manche Legenden altern nicht. Freddie Mercury etwa kann man sich nicht als gesetzten Herren mit weißem Haar vorstellen. Der Queen-Sänger starb 1991 mit 45 Jahren. Aber auch seine beiden Bandkollegen Gitarrist Brian May und Schlagzeuger Roger Taylor sind zu Legenden geworden – obwohl sie beide inzwischen Anfang 60 und ergraut sind.

Am Montagmittag haben es sich die beiden Musiker in Sesseln im Theater des Westens gemütlich gemacht. Beide ganz seriös in Hemd und Sakko, nicht nackt oder im Stretchstrampler wie früher Freddie Mercury beim Auftritt. Zwischen funkelnden Kronleuchtern und Spiegeln halten die beiden Musiker Hof, um für die Berlin-Premiere des Musicals „We Will Rock You“ am 21. Oktober zu werben. Später am Nachmittag werden sie die Huldigungen ihrer Fans auf der Eingangstreppe des Theaters entgegennehmen. Der Autor und Regisseur des Stückes, der britische Comedy-Star Ben Elton, ist auch mit nach Berlin gekommen.

Auch im Musical geht es um Legenden – allerdings wird nicht die Lebensgeschichte der Queen-Musiker erzählt, sondern eine wilde Zukunftsutopie zu den altbekannten dramatischen Hymnen der Band. Das Musical läuft seit acht Jahren in London und wurde bereits in die halbe Welt exportiert. Auch in Köln und Stuttgart war es schon zu sehen. Und am Sonntagabend war in Stockholm Premiere. Brian May hat sich dort eine Gitarre geschnappt und mitgespielt. Das macht er oft bei Premieren. Auch in Berlin hat er es vor. „So kann ich auch mal der Guitar-Hero sein“, sagt er mit seiner sanften Stimme. Er trägt eine Frisur im Albert-Einstein-Look. Vor kurzem hat er in Astrophysik promoviert und mal eben in einem Buch das Universum erklärt. Er wirkt ziemlich entspannt und ausgeruht – trotz des Auftritts am Vorabend. Ganz anders sein Kollege Roger Taylor. „Ich bin heute ein bisschen taub“, sagt der Mann mit dem weißen Spitzbart freundlich. Seine Stimme ist ziemlich heiser. Das liege am Flug aus Stockholm, hat eine Theatermitarbeiterin vor dem Gespräch fürsorglich erklärt. Denn Taylor stand gar nicht mit auf der Bühne. „Mit einem Schlagzeug geht das nicht so leicht wie mit Brians Gitarre.“ Aber vielleicht bei der Berlin-Premiere? Taylor lächelt: „Vielleicht.“Daniela Martens

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