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Berlin: Erleben, wie Porzellan entsteht

KPM will ab dem Spätsommer einen Werksverkauf einrichten. Umsatz liegt derzeit noch unter Plan

Die neue Leitung der Königlichen PorzellanManufaktur (KPM) will möglichst noch in diesem Sommer einen Werksverkauf auf dem historischen Gelände im Tiergarten einrichten. „Wir hoffen, dass wir bis zum Betriebsfest am 20. August so weit sind“, sagte KPM-Geschäftsführer Carl-Theodor Remy dem Tagesspiegel. „Wir wollen unser Haus weiter öffnen und den Besuchern eine ’erlebbare Manufaktur’ bieten.“ Sie solle auch ausländische Reisegruppen anlocken. Der geplante Werksverkauf ist Teil eines neuen Marketingkonzepts, das den Umsatz der defizitären KPM ankurbeln soll.

Voraussetzung für den Werksverkauf ist Remy zufolge ein Umbau, der derzeit mit der Immobiliengesellschaft GSG abgesprochen werde. Ihr gehören die historischen KPM-Gebäude. KPM will sie zurückkaufen und wartet auf eine Ausschreibung der Gebäude durch den Senat. Als wichtigste Aufgabe sieht Remy den Ausbau der Produktion. „Die frühere Geschäftsführung hatte den Absatz durch Sonderverkäufe gesteigert, um nicht zahlungsunfähig zu werden“, sagte Remy. „Jetzt müssen wir erst mal unsere Lager auffüllen.“ Die Umsätze lägen daher derzeit rund zehn Prozent unter Plan.

Investoren um Franz Wilhelm Prinz von Preußen hatten den Porzellan-Hersteller zum Jahreswechsel übernommen. Der Prinz hat zugesagt, bis zu fünf Millionen Euro in das Traditionsunternehmen seines Vorfahren Friedrichs des Großen zu investieren. Die Berliner Wirtschaftsverwaltung sieht derzeit keine Anzeichen für neue Probleme bei der KPM: „Der Kaufvertrag wird normal und unspektakulär abgewickelt“, sagte Sprecher Christoph Lang.

„Normal“ sei auch, dass die Namensrechte des Unternehmens an die Bank verpfändet wurden, welche den Kauf durch die Investorengruppe um Franz Wilhelm Prinz von Preußen finanziert hatte. „Es gibt keinen Anlass für Spekulationen um die Zukunft der KPM“, so Lang.

Dem Verkauf muss unterdessen noch die Versorgungskasse des Bundes und der Länder (VBL) zustimmen. Als landeseigenes Unternehmen war die KPM bis vor kurzem Mitglied dieser Altersversorgungs-Einrichtung gewesen. Nach Angaben der Wirtschaftsverwaltung soll das Votum der VBL bis zum Sommer vorliegen. An der Zustimmung bestehe kein Zweifel. avi/CD

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