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Das Riesenrad am Zoo könnte eine Luftnummer bleiben.

© ddp

Ermittlungen: Geld der Riesenrad-Anleger floss offenbar in die Karibik

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei Manager der Unternehmensgruppe Great Wheel Corporation, die ein Riesenrad in Singapur betreibt und drei weitere Touristenattraktionen dieser Art in Berlin, Peking und Orlando plante. Das Geld der Anleger wurde möglicherweise veruntreut.

Es geht um den Verdacht, Millionenbeträge aus dem geschlossenen Immobilienfonds Global View, die für das Berliner Aussichtsrad zur Verfügung gestellt wurden, veruntreut zu haben. Die Ermittlungen gehen, wie berichtet, auf eine Strafanzeige der Rechtsanwaltskanzlei Mattil & Kollegen vom 19. März zurück.

Beschuldigt werden die Ex-Geschäftsführer der Great Berlin Wheel GmbH & Ko.KG, Michael Waiser und Stephan Matter. Außerdem der Vorstandschef der in Singapur ansässigen Projekt-Holding, Florian Bollen. Der in der Strafanzeige formulierte Vorwurf lautet, die Manager hätten „ihre Verpflichtung, fremde Vermögensinteressen wahrzunehmen, missbräuchlich verletzt“. Die Staatsanwaltschaft bestätigte die Ermittlungen aufgrund eines Anfangsverdachts.

So sollen insgesamt mehr als drei Millionen Euro über fingierte Verträge und Rechnungen mit Hilfe von Zwischen-Gesellschaften in den mittleren und fernen Osten bzw. auf die British Virgin Islands in der Karibik transferiert worden sein. Eine Gegenleistung sei nicht feststellbar, steht in der Strafanzeige. Es soll auch ein Servicevertrag abgeschlossen worden sein, über den monatlich 40 000 Euro aus der Berliner Projektgesellschaft in Richtung Singapur abflossen. Weitere fünf- bis sechsstellige Beträge wurden angeblich an eine Projektmanagement-Gesellschaft gezahlt, die einem der Riesenradmanager gehörte.

Es geht um Zahlungen, die 2006 und 2007 flossen, also in der Gründungsphase der Aussichtsradprojekte, die über den Immobilienfonds Global View finanziert werden sollten. Die Fondsgesellschaft DBM Fonds Invest hatte bereits im Dezember 2009 einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer beauftragt, „den Geldfluss im Berliner Projekt“ zu begutachten, sagte Geschäftsführer Christian Harreiner. Der Prüfbericht läge noch nicht vor. Mit den strafrechtlichen Ermittlungen habe dies aber nichts zu tun. „Wir gehen immer noch von der korrekten Verwendung der Gelder aus.“ za

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