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Berlin: Erneute Haftstrafe für libanesischen Serientäter

Gericht verurteilte den 22-jährigen „Mahmoud“ zu mehr als zwei Jahren Gefängnis

Ein unter dem Namen „Mahmoud“ bekannt gewordener 22-jährige Serientäter ist erneut zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Wegen Körperverletzung, Bedrohung, Widerstandes und Sachbeschädigung verhängte das Amtsgericht Tiergarten gestern zwei Jahre und zwei Monate Haft. Fast fünf Jahre im Gefängnis hätten Mahmoud nicht beeindruckt, hieß es im Urteil. „Er ist ein absolut gewaltbereiter, hochaggressiver Mensch“, hatte die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer gesagt: „Es scheint mir unmöglich, ihn in die Gesellschaft zu integrieren.“

Mahmoud, ältester Sohn einer libanesischen Großfamilie, gilt in Berlin als einer der bekanntesten jungen Serientäter. Nach Überzeugung des Gerichts hatte er im vergangenen September den Türsteher einer Diskothek in Mitte mit einem Messer bedroht. Einen Tag später schlug und bedrohte er eine frühere Freundin, weil sie ihr Auto nicht verleihen wollte. Da war Mahmoud nach rund fünf Jahren Haft erst neun Tage auf freiem Fuß. Außerdem soll er im Juli 2004 im Abschiebegewahrsam nach einem Streit mit seinem Vater randaliert haben.

Die Familie von Mahmoud war 1990 nach Berlin gekommen. Wenig später fiel der Junge das erste Mal bei der Polizei auf. Seit seinem 15. Lebensjahr wurde er mehrfach verurteilt – wegen Körperverletzung, Raubes, Bedrohung oder Verkehrsdelikten. Andere Verfahren wurden eingestellt. Im Januar 2004 endete eine Jugendstrafe von vier Jahren und sechs Monaten. Anschließend kam Mahmoud in Abschiebehaft. Doch der Libanon stellte die erforderlichen Papiere nicht zur Verfügung. So wurde der Intensivtäter nach sechs Monaten entlassen.

Das gesamte Leben des jungen Libanesen sei von Gewalt, Aggression und Straftaten geprägt, sagte die Staatsanwältin. Das Sozialverhalten, das er an den Tag lege, sei unerträglich. Mahmoud ignoriere alle Regeln. Auch im Gefängnis. Erst vor einem Monat, als der Prozess bereits zwei Wochen lief, soll er wieder ausgerastet sein. Es traf nach Mitteilung der JVA Moabit einen Mithäftling, den er verbal attackiert und geschlagen haben soll. Als die Staatsanwältin von dem Vorfall berichtete, lehnte sich Mahmoud nur lächelnd zurück.

Kerstin Gehrke  

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