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Der Schriftzug an der Hotelfassade war bereits entfernt worden.

© Doris Spiekermann-Klaas

Update

Erneutes Re-Branding: Das Interconti kehrt zurück

Überraschende Wende im Streit um das ehemalige Hotel Intercontinental in Berlin: Das gegenwärtig unter dem Namen Dorint geführte Haus kehrt nach einer Übergangsperiode von nur zwei Monaten am 1. Juni zur Intercontinental Hotelgruppe (IHG) zurück.

Möglich wurde diese Lösung durch den Rückzug des langjährigen Pächters, der Neuen Dorint GmbH. Damit war der Weg frei für eine direkte Vereinbarung zwischen Intercontinental und dem Eigentümer des Gebäudes, der Union Investment. Diesmal tritt IHG direkt als Pächter in den Vertrag ein, der mit einer 20-jährigen Laufzeit geschlossen wurde. Auch für das ehemalige Intercontinental Düsseldorf wurde eine ähnliche Lösung gefunden: Hier pachtet IHG ebenfalls direkt vom Gebäudeeigentümer, der Ebertz KG. Dies ist offenbar das Ergebnis komplizierter Verhandlungen, über deren Details nichts bekanntgegeben wurde.

Eine Sprecherin der IHG-Gruppe sagte, für die Beschäftigten ändere sich grundsätzlich nichts. Sie sind bisher Mitarbeiter der Neuen Dorint, werden aber von Intercontinental übernommen. Als General Manager des Hotels ist Robert Herr vorgesehen, der das Haus schon bis Ende März geführt hatte. Wie hoch die Kosten für das erneute Re-Branding, also die Umgestaltung des Hotels sein werden, ist bislang nicht bekannt. Am Dienstag konnte noch nicht geklärt werden, ob beispielsweise die großen Leuchtbuchstaben für den Schriftzug "Intercontinental" eingelagert sind und wieder verwendet werden können.

Mit dieser Entscheidung sei "die Grundlage für die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte am Berliner Hotelmarkt geschaffen", sagte Frank Billand von der Geschäftsführung der Union Investment. Von einem "echten Meilenstein für uns" sprach Kirk Kinsell, IHG-Präsident für Europa, den Mittleren Osten und Afrika. "Wir waren entschlossen, einen Weg zurück zum Intercontinental Berlin und Intercontinental Düsseldorf zu finden. Es sind zwei der besten Hotels in Deutschland. Diese Verträge bekräftigen unser Bekenntnis zu weiterem Wachstum in Deutschland." Er erklärte weiter, neben den bereits bestehenden 70 deutschen Hotels, die auch unter den Marken, Crowne Plaza, Holiday Inn, Holiday Inn Express und Indigo geführt werden, seien 19 weitere in Planung.

Auch die Dorint GmbH wertete das Ergebnis der Verhandlungen positiv und nahm für sich einen wesentlichen Anteil an der Einigung in Anspruch. Nach dieser Lesart ging es letzten Endes darum, das im Jahr 2000 begründete Hotelportfolio mit den Standorten Berlin, Düsseldorf und Köln auf zwei Gesellschaften, nämlich Dorint und IHG, aufzuteilen - Dorint führt nun das ehemalige Intercontinental Köln unter eigenem Namen weiter und erhofft sich Synergien mit dem Dorint am Heumarkt. "Aus unserer Sicht stellt die jetzt erzielte Einigung beispielhaft dar, wie Konflikte zugunsten aller Beteiligten gelöst werden können", erklärte Dorint-Geschäftsführer Olaf Mertens.

Weiter hieß es, der Rechtsstreit zwischen Intercontinental und Dorint sei beigelegt. Diese Auseinandersetzung um Details der Vertragserfüllung war der Grund für den Ausstieg von IHG aus dem Managementvertrag mit der Neuen Dorint. Das Intercontinental Hotel Berlin gehört seit dem Jahr 2000 zum Offenen Immobilienfonds "Uni Immo Deutschland". Der Union Investment gehören in Berlin neben dem Intercontinental Hotel das Pullman Schweizerhof, das Wallstreet Park Plaza Hotel und das Radisson Blu Hotel im Dom-Aquarée. Das Hotelportfolio der Immobilienfondsgesellschaft umfasst insgesamt 24 Häuser mit einem Immobilienvermögen von rund 1,4 Milliarden Euro.

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