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Erpressungsversuch: Lidl ruft Produkte aus Berliner Filialen zurück

Der Lebensmittel-Discounter Lidl wird erpresst. Am Freitag hat das Unternehmen ein anonymes Schreiben erhalten, in dem mit verunreinigter Babynahrung und Marmelade in Berliner Filialen gedroht wird.

Heilbronn/Berlin - Ermittler suchen derzeit nach Verunreinigungen bei Marmelade und Babynahrung aus den Berliner Filialen. Noch sei unklar, ob Gläser manipuliert wurden, sagte ein Sprecher der Polizei am Samstag. In allen Berliner Filialen wurden die Produkte aus den Regalen genommen.

Wie die zuständige Polizei Heilbronn am Samstag mitteilte, hatte der Erpresser in einem am Freitag eingegangen anonymen Schreiben mitgeteilt, er habe die verunreinigten Lebensmittel in neun Geschäften in der Bundeshauptstadt platziert. Er forderte demnach die Zahlung eines Geldbetrages. Das Unternehmen, das im nahe Heilbronn gelegenen Neckarsulm seinen Firmensitz hat, gab eine Warnung an die Kunden heraus.

Käufer, die ab dem 9. Mai in Berlin bei Lidl Marmelade oder Babynahrung erworben haben, sollen die Waren bei einer Filiale oder bei der Polizei zurückgeben. Die Polizei stuft das Erpresserschreiben als "ernst zu nehmend" ein.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Discounter erpresst wird: Im Januar hatten Unbekannte in drei Hamburger Lidl-Filialen Mundwasser mit Salzsäure vergiftet. Im November vergangenen Jahres hatte das Landgericht Heilbronn zudem einen Bauingenieur zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, weil er Lidl mit E-Mails und Drohbriefen zur Zahlung von 1,2 Millionen Euro zwingen wollte. Lidl ist Europas zweitgrößter Discounter. (tso/dpa/AFP)

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