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Berlin: Erst auf die Siegessäule, dann ins Café - In einem der Tunnelhäuschen am Großen Stern öffnet im April ein Lokal mit Biergarten

Die vier Tunnelhäuschen an den Ausfallstraßen des Großen Sterns kennen die meisten Berliner nur aus dem Seitenfenster ihres Autos. Allein am Wochenende, wenn Touristen die 285 Stufen innerhalb der Siegesäule erklimmen belebt sich die Gegend.

Die vier Tunnelhäuschen an den Ausfallstraßen des Großen Sterns kennen die meisten Berliner nur aus dem Seitenfenster ihres Autos. Allein am Wochenende, wenn Touristen die 285 Stufen innerhalb der Siegesäule erklimmen belebt sich die Gegend. Die Suche nach einer Tasse Kaffee oder einem Bier war im näheren Umkreis des Großen Sterns bisher jedoch vergeblich - von Gastronomie keine Spur.

Ein Bretterzaun am Tunnelhäuschen zwischen der Straße des 17. Juni und der Altonaer Straße zeigt an, dass sich das bald ändern wird. Die Gesellschaft "Monument Tales", die die Siegessäule für 15 Jahre vom Bezirk gepachtet hat, baut das Torhaus, von dem ein unterirdischer Gang zur Göttin Viktoria führt, zu einem Café mit Biergarten aus. Schwierig seien die Bauarbeiten, räumt Ute Grallert, eine der vier Gesellschafter von "Monument Tales", ein. Der Innenraum des jahrzehntelang ungenutzten Hauses sei ziemlich klein. Außerdem müssen die Bauherrn genau die Auflagen des Denkmalschutzes beachten, die auf den 1941 gebauten Tunnelhäuschen liegen. Trotzdem soll das mit 43 Sitz- und acht Stehplätzen ausgestattete Café nebst einem Biergarten mit 60 Plätzen im April eröffnen. Keine Touristenfalle sollen Café und Biergarten werden, sondern anständige Gastronomie bieten, verspricht Historikerin Grallert. Dass sich die Investition von rund 600 000 Mark amortisiert, ist wahrscheinlich, schließlich klettern jährlich bis zu 180 000 Menschen zu "Goldelse" hinauf.

Die Instandsetzung des Tunnelhauses ist für "Monument Tales" allerdings nur der Anfang. Neben der seit Mai vergangenen Jahres gezeigten Ausstellung über die Geschichte der Siegessäule im Sockelgeschoss derselben, sollen auch die übrigen 13 Räume hinter den bronzenen Relieftafeln der Säule mit Exponaten ausstaffiert werden. Erzählt werden soll anhand von Souvenirs die Geschichte der wichtigsten europäischen Hauptstädte. Eine Baugenehmigung für diese Pläne haben Ute Grallert und ihre Mitstreiter jedoch noch nicht.

Wenn es nach dem Bezirk geht, müssen sie darauf nicht mehr lange warten. "Ich habe lange dafür gekämpft", dass am Großen Stern etwas Vernünftiges passiert", sagt Baustadtrat Horst Porath (SPD). Seit 1992 stritt sich Porath dabei vor allem mit den Denkmalschutzbehörden. Mit dem mit "Monument Tales" nach einem Wettbewerb abgeschlossenen Vertrag, zeigt sich der Dezernent zufrieden: "Es ist gut, dass es dort mehr Leben geben wird."

wik

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