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Auch in der Berliner Charité gibt es nun einen stationären B117-Fall.

© imago images/Jan Huebner

Update

Erster Infizierter auch auf Charité-Station: Jetzt 25 bekannte B117-Fälle in Berliner Kliniken – und vier außerhalb

Die gefährliche britische Corona-Mutation ist inzwischen in drei Krankenhäusern stationär nachgewiesen worden. Zudem sind vier externe Fälle bekannt.

Binnen weniger Tage hat sich die Zahl der registrierten Infektionen mit dem mutierten Corona-Virus B117 in Berlin auf 29 aktive Fälle erhöht – 25 davon in drei verschiedenen Kliniken und vier außerhalb. Alle Betroffenen befinden sich auf isolierten Stationen oder stehen unter häuslicher Quarantäne.

Nach dem Ausbruch der Corona-Variante B117 in einem Berliner Großkrankenhaus hat der zuständige Amtsarzt am Montag neue Infektionszahlen bekannt gegeben. Neben 22 mit dem mutierten Virus infizierten Patienten und Mitarbeitern des Humboldt-Klinikums in Reinickendorf gibt es zwei B117-Fälle im Spandauer Vivantes-Krankenhaus. Dazu kommen noch eine Angehörige und eine Nachbarin von früheren Patienten des Humboldt-Klinikums.

Zudem gab die Charité am Montag bekannt, dass ein Patient aus der Notaufnahme positiv auf die "sogenannte englische Variante" getestet wurde. Die landeseigene Universitätsklinik hatte vergangene Woche schon zwei ambulante Betroffene registriert.

Diese beiden B117-Fälle befinden sich in häuslicher Quarantäne. Der neue Patient werde nun „durchgehend“ isoliert auf einer Covid-19-Station behandelt.

Reinickendorfer Amtsarzt spricht noch von "Containment"

Zur Lage in Reinickendorf sagte Amtsarzt Patrick Larscheid in einer digitalen Pressekonferenz: Sowohl die Angehörige als auch die Nachbarin, die zudem allein lebe, seien isoliert. Man spreche mit Blick auf das B117-Virus noch von "Containment", also Eindämmung. Diese 26 Fälle stünden unter Quarantäne, seien also isoliert.

Reinickendorfs Amtsarzt Patrick Larscheid.
Reinickendorfs Amtsarzt Patrick Larscheid.

© Paul Zinken/dpa

Larscheid sagte weiter, einer der beiden von der britischen Corona-Mutation betroffenen Spandauer Patienten habe keinen Kontakt zu den Fällen aus dem Reinickendorfer Humboldt-Klinikum gehabt. Nun steht zu befürchten, dass sich die ansteckendere Corona-Variante in Berlin verbreitet hat. Noch gibt es nach Tagesspiegel-Informationen keine bekannten B117-Fälle auf Stationen anderer Kliniken. Grundsätzlich ist unter Medizinern unstrittig, dass Hygiene ausreichend Personal erfordert.

Vivantes-Experte vergleicht Lage mit Bayern vor einem Jahr

Der CDU-Wissenschaftsexperte Adrian Grasse hatte am Montagmorgen im Abgeordnetenhaus gesagt: "Unwahrscheinlich, dass es an den anderen Berliner Krankenhäusern keine Fälle der Mutation geben soll. Naheliegender ist, dass sie nicht festgestellt wurden. Warum wurde bisher nicht auf die Mutation getestet? Spätestens seit dem Auftauchen in Großbritannien?"

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Tatsächlich haben bislang nur die Vivantes-Kliniken und die Charité viele ihrer positiven Corona-Proben auf Mutationen hin getestet. Dies wird seit fast zwei Wochen im "Labor Berlin" getan, das die Universitätsklinik und Vivantes gemeinsam betreiben. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sagte nach dem Ausbruch nun: "Alle Berliner Labore werden mitmachen und gezielt nach Virusmutationen suchen."

Ein Vivantes-Hygiene-Beauftragter sagte, die Lage ähnele der vor einem Jahr in Bayern. Damals war ein Mitarbeiter eines Autozulieferers von einer aus China eingereisten Kollegin angesteckt worden - der erste Corona-Fall in Deutschland. Nun müsse man ebenfalls versuchen, alle Kontakte nachzuverfolgen, zu isolieren, wenn nötig zu behandeln. Man erwarte aber, weitere B117-Fälle zu entdecken.

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