zum Hauptinhalt
Frohes Fest am Gendarmenmarkt: Der erste Weihnachtsbaum steht.

© Kai-Uwe Heinrich

Erster Weihnachtsbaum steht am Gendarmenmarkt: Na dann, frohes Fest!

Der November hat erst vor kurzem begonnen, da steht schon der erste offizielle Weihnachtsbaum. Zu früh? Pah, warum lässt man das gute Stück nicht einfach ganzjährig stehen.

Wie hätten wir die Stadt denn gern? Uns Berliner fragt ja schon niemand mehr. Entscheidend ist längst, was den Touristen am besten gefällt. Und wenn man die fragt, sagen sie, oh, diese hübschen traditionellen Weihnachtsmärkte sind doch super, nicht wahr? In der Vorstellung vieler Ferngereister ist Deutschland ein Land, in dem Kitschpuppen zwischen Fachwerkbalken hocken und auf Tannenspitzen Kunstschnee glitzert, während die Schaulustigen sich zu Weihnachtsliedern vom Band mit Glühwein abschießen. Insofern spricht eigentlich nichts dagegen, die Stadt ganzjährig mit Holzhütten, Rodelbahnen und Otannebäumen vollzustellen, bis der Osterhase kommt.

Warum wir das jetzt grad sagen? Weil der Baum am Gendarmenmarkt schon steht. Mancherorts finden zwar noch Scharmützel statt mit dem Ziel, solche Sachen wenigstens erst nach Totensonntag aufzubauen, aber das ist ungefähr so sinnvoll wie der Versuch, eine Lawine mit Dominosteinen aufzuhalten. Nein: Die Weihnachtsmänner der Welt schauen auf diese Stadt, und da muss sie nun mal durch, das hilft nichts. Vorschlag: Den Baum einfach stehen lassen. Er schaut dann zwar 2014 etwas räudig aus. Aber auch das ist schließlich irgendwie berlinisch.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false