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Berlin: Erstklässler sollen jünger werden

Koalition will Stichtag für die Einschulung vorverlegen

Berlins Kinder sollen künftig früher in die Schule kommen: Wenn sie bis zum 30. September ihr sechstes Lebensjahr vollenden, müssen sie bereits im Sommer eingeschult werden. Dies sieht das neue Schulgesetz vor, das vom morgigen Mittwoch an in der Koalition verhandelt wird und noch im Herbst ins Abgeordnetenhaus eingebracht werden soll.

Bisher sind Kinder nur dann schulpflichtig, wenn sie bis zum 30. Juni desselben Jahres sechs werden. Juli- und August-Geborene kommen deshalb erst mit sieben in die Schule, so dass das durchschnittliche Berliner Einschulungsalter mit sechs Jahren und acht Monaten international vergleichsweise hoch liegt. Die SPD-Schulexpertin Felicitas Tesch erwartet, dass die neue Regelung in der Koalition mehrheitsfähig ist.

Darüber hinaus dürfte es allerdings im Entwurf zum so genannten Schulreformgesetz noch einigen Zündstoff geben. Die PDS etwa möchte als Konsequenz aus Pisa, dass das gemeinsame Lernen stärker in den Vordergrund rückt. Sie lehne deshalb die jüngst eingeführten Leistungsgruppen in der fünften und sechsten Grundschulklasse ab, verkündet ihre Schulpolitikerin Siglinde Schaub.

Außerdem fordert die PDS gemeinsame Rahmenpläne für Gymnasien, Real- und Hauptschulen, um die Gliederung des Schulsystems zumindest inhaltlich aufzuheben.

Eines ist jetzt schon klar: Der Entwurf enthält vieles, was seit Pisa als unumgänglich gefordert wurde. Wenn nichts dazwischenkommt, soll das Gesetz 2003/04 in Kraft treten. Susanne Vieth-Entus

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